Karlsruhe

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Samstag, 10. Juni 2017

Besser ohne Ampel

Ich fahre regelmäßig die Strecke aus Karlsruhe raus nach Durlach - entlang der Durlacher Allee. Der bequemste Weg Richtung Osten wäre einfach die Straße gar nicht zu überqueren und in falscher Richtung auf dem Radweg zu fahren. Es ist jetzt aber auch nicht unbekannt, dass dadurch häufig gefährliche Situation entstehen, die dann in schmerzhaften Unfällen enden können - deshalb muss ich also zunächst erst einmal die Durlacher Allee überqueren.
Die Furt über die Durlacher Allee. Durch die Geländer wird man im Zick-Zack über die Gleise geführt, so dass man beim Queren immer in die Richtung schaut, aus der die Bahn kommen könnte - durchaus sinnvoll. Nur zu eng ist es. Schon mit Packtaschen muss man manövrieren. Mit Anhänger oder Lastenrad wird es übel.


Es ist aber einfach auch lästig, wenn man so eine vielbefahrene Straße queren muss. Schließlich ist das auch eine Hauptstrecke für die Straßenbahnen und bedeutet häufig lange Wartezeiten, wenn man an einer Ampel steht. Solange Straßenbahnen kommen, bleibt man dann nämlich stehen und wartet und wartet.
Hier hilft, dass es in beide Richtungen nur noch eine Autospur gibt. Dadurch wurde tatsächlich der Autoverkehr deutlich reduziert. Der Fahrradstreifen hat auch eine anständige Breite, um auch Abstand von parkenden Autos halten zu können.

Inzwischen habe ich die Stelle gefunden, an der man wirklich bequem und schnell über die Straße kommt und nutze diese inzwischen sehr regelmäßig. Auf Höhe der Veilchenstraße, direkt beim Gottesauer Schloss gibt es nämlich eine Furt über die Straßenbahngleise, an der ich im Regelfall fast ohne Zeitverlust die Straße überqueren kann. Dies ist sicherlich noch begünstigt durch die Tatsache, dass in dem Abschnitt die Durlacher Allee in jede Richtung nur noch einspurig ist. Hier hat man mal tatsächlich dem Autoverkehr Platz weggenommen, um einen Radweg zu schaffen, der etwas Luft zur Dooring-Zone gibt (zumindest solange die Autos korrekt abgestellt sind). Das hatte zur Konsequenz, dass hier tatsächlich deutlich weniger Autos rollen als zuvor.

Gerade mit dem gut ausgebauten Schienennetz in Karlsruhe scheinen mir solche Furten eine gute Option, um Radlern das Queren von Straßen zu erleichtern, so dass man nicht permanent an Ampeln warten muss. Ich habe auch den Eindruck, dass die Furt nicht nur von mir gerne genutzt wird. Als ich die Bilder machte, waren hier doch einige Leute unterwegs. Selbst in Bereichen, wo vielleicht noch mehrspurige Straßen die Gleise begleiten, könnte das funktionieren. Man müsste sich nur durchringen, dort für Fußgänger und Radler Bedarfsampeln einzurichten, die dann auch schnell reagieren und ausreichend Zeit lassen.

Einen Kritikpunkt an der Furt habe ich aber schon. Die Zick-Zack-Führung ist aus Sicherheitsgründen sicherlich sinnvoll, so dass man immer in die Richtung schaut, aus der potentiell die nächste Bahn kommen könnte. Allerdings ist es schon sehr eng und verwinkelt und wenn man mit einem Lastenrad oder mit Kinderanhänger unterwegs ist, verlangt es einiges an Geschick, wenn man ohne anzuecken durchfahren möchte. Oft ist dann doch rangieren erforderlich.

Also gerne weiter solche Möglichkeiten schaffen, um bequem über die Straße zu kommen - nur eben etwas mehr Platz lassen!

2 Kommentare:

  1. In der Durlacher Allee hat man dem Autoverkehr nicht wirklich Platz weggenommen. Sondern man hat nur den Platz zwischen ruhendem und fließenden Autoverkehr umverteilt. Dort wo jetzt die Autos parken waren früher die Hochbord-Radwege. Und zum Ausgleich für den fließenden Autoverkehr gab es auch noch die neue Ludwig-Erhard-Allee.

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  2. Danke für deine Info! Ich hatte das dann vielleicht einfach falsch in der Erinnerung.
    Die Ludwig-Erhard-Allee ist natürlich kein Musterbeispiel für die Minderung des Autoverkehrs!

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