Tatsächlich ist das Produkt vom Prinzip her gar nicht mehr komplett neu, sondern vom Entwickler Dirk Grothmann in der jetzigen Stufe noch etwas weiter auf die Spitze getrieben. Im Prinzip ist es ein Fahrradlicht, das mit minimalem Gewicht ohne separaten Dynamo oder Batterien, bzw. Akkus funktioniert, weil es quasi einen Dynamo integriert hat, der vollkommen berührungslos über ein sogenanntes Wirbelstrom-Prinzip durch die Relativbewegung zur Fahrradfelge die Energie liefert. Das funktioniert erstaunlicherweise auch mit einer nicht-magnetischen Alufelge. Bei Carbon ist es dann natürlich vorbei.
Hier können die einzelnen Evolutionsschritte nachverfolgt werden - von den ersten Versuchen bis zur jetzt anlaufenden Markteinführung der Microlights. |
Bei den neuen Micro-Lights wurde das Gesamtsystem weiter miniaturisiert und komplett in Bremsschuhe integriert, die direkt an der Bremse montiert werden und wo die Bremsbeläge natürlich getauscht werden können. Wenn ich die Angaben richtig interpretiere, kommt dann ein System mit doppeltem Rück- und Frontlicht für ein Rennrad gerade mal auf ein Mehrgewicht von 80 g!
Ich war auch überrascht, dass das auch mit nicht-magnetischem Metall wie Aluminium funktioniert, aber offensichtlich tut es das. Wer aber Carbon-Felgen hat, muss definitiv eine andere Lösung suchen. |
Die angegebene Lichtleistung für das Frontlicht bei doppelter Bestückung von um die 20 Lux entspricht in etwa meiner Akku-Lampe von Busch & Müller im Standardbetrieb. Damit kann man eigentlich ganz gut auskommen, auch wenn es mal durch den Wald geht.
Seit Anfang November läuft jetzt das Kickstarter-Projekt, um das Startkapital zu sammeln. Von den benötigten 70.000 EUR sind schon fast beisammen und bei noch 30 Tagen Restlaufzeit, sollte das auch noch zu schaffen sein. Ich konnte jedenfalls nicht widerstehen und habe mir ein Set als Unterstützer gesichert. Es wird sich bestimmt ein Rad finden, an dem man das noch montieren kann.
Am Alltagsrad werde ich die schon gekaufte und installierte Anlage mit Nabendynamo etc. auch auf jeden Fall dran lassen, denn so einen Lichtteppich werden die Mircolights sicher nicht ausbreiten, da muss man schon realistisch sein. Wenn die Lichter dann installiert sind und dann die Funktion getestet werden kann, werde ich da sicher auch keine unrealistischen Vergleiche ziehen.
Besonders spannend finde ich ja noch die Pläne für Zusatzfunktionen, falls jetzt wirklich extrem viel Geld zusammen käme. Da geht es um Bluetooth-Konnektivität, die z.B. eine Blinkerfunktion ermöglichen soll oder auch Geschwindigkeitsmessung, Kopplung mit Navigation, Notruffunktionen etc. Allerdings sind die Macher hier realistisch, dass das erweiterte Finanzierungsziel dafür vermutlich nicht erreicht wird.
Grundsätzlich findet man über das Kickstarter-Projekt auch noch viel, viel mehr an Information, die ich gar nicht komplett hier aufarbeiten kann. Bei Interesse also einfach da mal noch stöbern.
Und hier die Links:
https://www.kickstarter.com/projects/dynamodirk/magnic-microlights-bikelights-with-magic-non-conta?ref=443714&token=eea85eab
http://itstartedwithafight.de/2013/12/30/magnic-light-ic/
https://www.velominate.de/neuigkeiten/komponenten-und-teile/magnic-light-praxistest/
Nun ja... 25 Lux betrachte ich ehrlicherweise nicht als ausreichend, das ist nur knapp mehr als bei einem Halogenscheinwerfer von dunnemals. Des weiteren ist dieser Wert nur wenig aussagekräftig, da er nur etwas über die hellste Stelle am Auftreffpunkt des Lichtkegels aussagt, nichts hingegen uber die absolute Lichtmenge und deren Verteilung (Lichtbild). Jeder Laserpointer hat extrem gute Luxwerte, was diesen nicht zu einem tauglichen Fahrradscheinwerfer macht.
AntwortenLöschenAussagekräftiger wären also Angaben in Lumen, die uns jedoch vorenthalten werden. Gerade in einem finsteren, unbeleuchteten Wald wäre mir das nix, wohingegen man sie innerorts als Positionslichter (wie früher das Glühobst) vielleicht gerade noch als ausreichend ansehen mag.
Technisch sind sie natürlich sehr interessant. Und möglicherweise als absoluter Notbehelf in einsamer Wildnis fernab jeglicher Zivilisation tauglich - man benötigt schließlich keinen Dynamo und keinen Akku, was in der Sahara nachts durchaus entscheidend sein mag - , für den Alltag in unseren Breiten aber scheinen sie mir ungeeignet.