Karlsruhe

Karlsruhe

Dienstag, 19. Juli 2016

Wie eng darf es sein?

Immer wieder muss man als Radler genau Maß nehmen, um kollisionsfrei zwischen Absperrpfosten hindurch zu kommen. Die sollen in vielen Fällen wohl dazu dienen, die Durchfahrt für Radler zu ermöglichen, während Autos eben nicht durchfahren dürfen. 
Hier mündet die Veilchenstraße in die Durlacher Allee. Für Radler eine gute Möglichkeit, um z.B. die Durlacher Allee zu queren in Richtung Gottesauer Schloss. Warum aber können die Pfosten hier nicht weiter als 1m auseinanderstehen? Man muss hier schließlich auch auf Fußgänger und andere Radler achten.

Ich frage mich nur häufig, warum müssen die so eng stehen? Ich selbst komme ja mit meinem normalen Rad meist einigermaßen problemlos durch, muss aber dennoch häufig genug doch gut zielen, um nicht Gefahr zu laufen mit einem Lenkerende hängen zu bleiben. Habe ich die Packtaschen am Gepäckträger hängen, muss ich das auf jeden Fall auch gleich noch im Kalkül haben. Noch schwieriger wird es, wenn man nicht geradeaus durchfahren kann, sondern sich durchschlängeln muss, weil man in dem Bereich abbiegen muss oder die Pfosten in einem spitzen Winkel zur Fahrrichtung angeordnet sind. 

Was aber machen diejenigen, die ein wenig Überbreite haben? Den Anhänger am Rad, oder mit dem Lastenrad, dem Trike oder sonstigen mehrspurigen Rädern unterwegs? Wenn die überhaupt genug Platz finden, um zwischendurch zu kommen, müssen sie zumindest sehr langsam fahren oder gar schieben. Zu den Betroffenen zählen dann häufig Eltern, die Ihre Kinder mit dabei haben, oder aber auch Menschen, die z.B. wegen ihres Alters oder eines Handicaps auf ein Dreirad angewiesen sind. Diejenigen, die ein Trike einfach nur deswegen fahren, weil sie es so wollen, will ich hier auch nicht ausschließen.
 
Am Lidellplatz stehen die Pfosten zwar etwas weiter auseinander, aber dafür im spitzen Winkel zur Fahrtrichtigung. Wiederum wird man hier abgelenkt, z.B. vom Verkehr auf der Steinstraße

Ein Kollege bestätigt mir das Problem, wenn er z.B. seine Kinder im Fahrradanhänger mitnimmt. Häufig genug muss man wirklich anhalten und hindurch manövrieren, da rechts und links nur wenige Zentimeter Platz bleibt. 

Hierdurch wird eigentlich zunächst nur der Radverkehr eingebremst ohne dass ein echter Nutzen entsteht. Das ist auch wieder gerade für die Leute besonders lästig, die z.B. das zusätzliche Gewicht eines Kinderanhängers ziehen müssen. 
Zudem gibt es genug Situation, in denen es schlicht gefährlich ist, denn schließlich wird man durch das konzentrierte Zielen vom restlichen Verkehrsgeschehen abgelenkt. Damit ist immer die Gefahr verbunden, andere Personen oder Fahrzeuge nicht oder zu spät zu erkennen und es kann zu Unfällen kommen. 
Die Situation, wenn man doch mal an einem der Pfosten z.B. mit einem Lenkerende hängen bleibt, kann sich jeder Radler vermutlich lebhaft selbst vorstellen und so brauche ich das nicht noch extra auszuführen. Somit wird hier eher eine Gefährdung für den Radverkehr geschaffen.
Ich habe genug Stellen gefunden, wo diese Radlerin keine Chance mehr hätte durchzukommen. Was soll sie jetzt tun? Ihr Rad über die Pfosten heben?
Die Pfosten sind offensichtlich im Regelfall mit ca. 1 m Abstand gesetzt, manchmal etwas mehr, häufig auch weniger. Wenn es hier wirklich nur darum geht, Autos aus Bereichen fern zu halten, in denen sie nicht fahren dürfen, könnte man das locker auf 1,5 m oder mehr erhöhen. Für viele Autos wären heutzutage ja sogar 2 m noch zu eng. 

Die Kollegen von der Post wären sicher auch nicht undankbar, wenn man ihnen etwas mehr Platz ließe für ihre Fahrzeuge mit Überbreite

Eine vernünftige Kennzeichnung wäre auch wünschenswert, denn insbesondere nachts muss man oft sehr genau schauen und das auch bei wirklich Premium-Licht am Rad. 

Dazu könnte man mal auch die Frage stellen, warum die Dinger eigentlich immer aus Gusseisen sein müssen. Ich könnte mir vorstellen, dass es da Alternativen geben könnte, die den Zweck erfüllen, aber einem nicht gleich die Knochen brechen, wenn man doch mal direkt kollidieren würde. So oder so könnte man hier schnell und einfach Verbesserungen für den Radverkehr erreichen, die nicht einmal viel kosten würden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen