Karlsruhe

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Dienstag, 20. September 2016

Neidisch auf die Nachbarn

Es gibt schon einige Sachen in Frankreich, auf die man neidvoll blicken kann, wie ich gerade erlebt habe. Man fährt eine Straße entlang, wo gefühlt jeder zweite Wegweiser auf einen der berühmten oder berüchtigten Alpenpässe der Tour de France führt - Col du Galibier, Col de la Madeleine, Col de l'Iseran und so weiter. Entsprechend viele Rennradfahrer sind unterwegs, um sich auf diese Pässe hoch zu mühen. 
Das kapiert man auch, wenn man nicht die Sprache spricht!

Gerade im Tal sind die Strecken dann nicht so super schön, weil sie entlang der Straßen führen, aber da taucht dann dieses Schild am Straßenrand auf und die Autofahrer auffordert, einen Überholabstand von mindestens 1,5 m zu halten. Man hat auch den Eindruck, dass tatsächlich einigermaßen mit Rücksicht überholt wird, ob wegen des Schildes oder um die Geldquelle Tourismus nicht abzuschnüren, sei dahin gestellt. 

Da kommt doch etwas Neid auf, denn bei uns gibt es das leider nicht. In Frankreich ist der Abstand sogar gesetztlich festgelegt und nicht 'nur' durch richterliche Urteile bestimmt. 

Das Schild gibt es noch nicht einmal in Frankreich, sondern nur in meinen Träumen .
Andere schöne Sachen aus der Gegend, wie tollen Bergkäse, Rohmilchbutter oder Opinel-Messer, kann man sich ja mit nach Hause nehmen. Das Schild leider nicht so einfach. Aber wünschenswert wäre es schon. Das würde vielleicht auch den Behörden mal auf die Sprünge helfen, solche Überholabstände zu überprüfen und Verstöße zu ahnden, wie es bereits in Ottawa gemacht wird und inzwischen auch in den West Midlands in England.  
 
Dort hat man sogar ein Video mit Olympia-Sieger Chris Boardman dazu gedreht, das doch recht deutlich macht, warum das so wichtig ist.

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