Karlsruhe

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Dienstag, 22. Mai 2018

Mit dem Rad zur Arbeit - da kann man was erleben

Eigentlich ist es schon gar nichts Besonderes mehr mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, wobei ich ja zugegebenermaßen meistens die wesentliche Teilstrecke mit der Bahn fahre. So sind es nur 10 km am Tag, aber die genieße ich - und heute in besonderer Weise.

Zum einen bin ich heute morgen - etwas früher wach als üblich - die ganze Strecke zur Arbeit mit dem Rad gefahren - dann doch immerhin 21 km. Bei perfektem Wetter komme ich gut gelaunt dort an und habe unterwegs etwas Berichtenswertes erlebt. Auf einem Teilstück entlang der Bundesstraße ist eine Einmündung von einem Kieswerk. Das habe ich schon im Blick, als ich noch ein gutes Stück weg bin. Der LKW, der gerade auf die Bundesstraße einbiegen will, hält mir schon einmal den Radweg frei.

Dann höre ich wie sich von hinten ein weiteres Fahrzeug nähert und die Geschwindigkeit reduziert. Jetzt stellt sich die Frage: drängt er sich vorher noch durch, achtet er auf mich oder verlässt er sich auf seinen 'Toten Winkel'. Sehr schnell wird klar, dass er mich gesehen hat und mich auf jeden Fall passieren lässt. Frühzeitig drosselt er die Geschwindigkeit so stark, dass für mich eindeutig ist, dass ich locker die Einmündung passieren kann, bevor er überhaupt dort ankommt. Das gibt sofort und aus ganzem Herzen ein Daumen hoch und eine Winken dazu. Ich hoffe, das ist beim Fahrer genau so angekommen, wie es gemeint war!

Das soll nicht heißen, dass es kein Problem mit abbiegenden LKWs gibt. Ich habe die letzten Monate und Jahre von so vielen furchtbaren Unfällen gelesen und gehört, dass es einfach auch schön ist, Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu erleben.

Auf dem Heimweg dann habe ich angesichts eines immer dunkler werdenden Himmels doch wieder die Bahn genommen, um bis zum Hauptbahnhof in Karlsruhe zu kommen. In der Bahn dann doch gleich noch Regenhose und Regenjacke angezogen, der Rucksack ist eh wasserdicht. Nur die Überzüge für die Schuhe hatte ich nicht dabei. Naja, was soll's am Bahnhof war es auch noch gar nicht so schlimm mit dem Regen.
Triefend vor Nässe werfe ich noch mal einen Blick auf die Straße,...

Das sollte aber nicht so bleiben. Immer stärker wird der Regen, zwischendurch überlege ich, ob ich mich unterstellen soll, aber warum eigentlich. Der Regen ist überhaupt nicht kalt und so lange es keinen Hagel gibt oder der Donner zu nahe kommt... Mehr als nass geht nicht.
...wo der Regen weiter auf den Asphalt prasselt. Kein Grund, nicht mit dem Rad zu fahren.
Erstaunlich viele andere Radler sind noch unterwegs - die Eine oder der Andere vielleicht auch nicht ganz freiwillig, sondern vom Regen überrascht. Immer stärker prasselt der Regen auf mich und meine Laune wird dabei mit jeder Pedalumdrehung immer besser. Auch wenn dann kurz vor der Ankunft der Regen so langsam durch den Reißverschluss der Jacke dringt und die Schuhe eh schon vollgesogen sind mit Wasser - ich muss die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht gehabt haben.

Klitschnass stelle ich mein Rad im Hof ab, gehe tropfend die Treppe nach oben und ziehe die meisten Klamotten schon vor der Tür aus, um drinnen nicht alles nass zu machen. Jetzt sitze ich hier am Küchentisch - noch immer gutgelaunt und fasse diese Erlebnis von heute kurz zusammen.

Wer sich nur ins Auto setzt für seine Wege, ob zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Besuch von Freunden, oder was auch immer, verpasst so viel!

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