Am Montag war ich mal wieder in Richtung Rheinbrücke unterwegs und entdecke, dass die Siemensallee inzwischen in Richtung Westen einen Radstreifen bekommen hat. Von der Hertz- bis zur Sudetenstraße zieht sich das durch. Zuletzt bin ich da eigentlich auch immer auf der Fahrbahn gefahren, weil der alte Radweg eine Zumutung war. An dem Tag mit Sonnenschein habe ich dann genossen auf gutem Asphalt zu rollen und dann zur Feier des Tages auch noch grüne Welle zu haben, was sonst nie klappt und mit dem Schwung von der Brücke runter immer besonders erfreulich ist. Für die Bilder musste ich so tatsächlich 2 Tage später noch einmal vor Ort, denn Anhalten war in dem Moment keine Option.
Nun sind diese Radstreifen ja nicht unbedingt bei jedem beliebt, aber in dem Fall muss man es wohl doch als Verbesserung sehen, wenn man von den alten Holperpisten runter kommt und vor allem fällt in beide Richtungen auf kompletter Länge ein Fahrstreifen für den Autoverkehr weg. Das sehe ich als Schritt in die richtige Richtung.
Definitiv bemängeln muss ich, dass man es mal wieder nicht geschafft hat, die komplette Breite der Fahrbahn für den Radstreifen zu nutzen. Mal wieder - wie z.B. in der Kapellenstraße, wurde stattdessen die verbleibende Fahrbahn für den Autoverkehr verbreitert. Warum eigentlich? Die hatten doch dort auch vorher genug Platz und ein breiterer Radstreifen erlaubt dem Radverkehr sichereres Überholen und gibt eine kleine Chance, dass der überholenden MIV auch etwas mehr Abstand hält.
In dem Zusammenhang auch noch ein anderer Kritikpunkt zur grundsätzlichen Ausführung dieser Radstreifen und zwar wenn es durch Engstellen, wie zum Beispiel an Straßenbahnhaltestellen geht. Die dann dort im Regelfall erfolgende Einengung des Radstreifens und gestrichelte, statt durchgezogener Linie drängen den Radverkehr mal wieder an den rechten Rand und ermuntern die Autofahrer noch zum Überholen, obwohl faktisch kein Platz für ein legales Überholmanöver ist. Gerade diese Woche wieder beobachtet an der Tullastraße von der Haid-und-Neu-Straße kommend. Auch der Kinderanhänger und das Kind im Kindersitz halten die 3 Autofahrer nicht davon ab, sich dort vorbei zu drängeln. Warum lässt man nicht den Radstreifen dort in der gleichen Breite - oder macht ihn gar noch breiter?Dazu noch bei aller Argumentation, dass die wenigsten Unfälle beim Überholen passieren, die Aufforderung an die Stadt und die Polizei mehr gegen diese zu engen Überholmanöver zu unternehmen. Denn die fühlen sich Sch... an und das stresst ungemein und hält bestimmt auch manchen davon ab, mit dem Rad zu fahren. Nach meiner Einschätzung ist es hauptsächlich das Verhalten der Radler, die für relativ niedrige Unfallzahlen hier sorgen.
Die Polizei nimmt leider diese Manöver nicht ernst - frühestens wenn etwas passiert ist, wird gehandelt und vom Mindestabstand geredet. Wenn man versucht, zu enges Überholen gar anzuzeigen, wird Gefährdung abgestritten und auch die Staatsanwaltschaft (zumindest in Pforzheim) ist dann auch geneigt, so ein Verfahren mal schnell einzustellen. Und von Seiten der Stadt Karlsruhe passiert genauso wenig. Kontrolliert das irgendjemand? Kümmert sich da jemand drum? Wird da mal mit der Polizei geredet und klar gemacht, dass man darauf Wert legt? Die Antwort auf jede dieser Fragen fängt mit 'N' an und hört mit 'ein' auf.
https://stefanhock.wordpress.com/2018/11/10/tullastrasse-nach-dem-umbau/
AntwortenLöschenLeider muss man wohl die Radstreifen etwas enger aufmalen, sonst parken die Autler nicht nur drauf, sondern dann fahren sie auch dort. Deshalb ist es gut, wenn sie etwas zu eng markeirt werden.