Karlsruhe

Karlsruhe

Sonntag, 15. November 2015

Mehr Sicherheit durch richtige Kennzeichnung

Ich habe vor kurzem darüber geschrieben, dass man als Radfahrer in freigegebenen Einbahnstraßen eigentlich komplett gleichberechtigt unterwegs ist, aber sich das meist nicht wirklich so anfühlt. In einem Kommentar wurde dann auch bestätigt, dass die Autofahrer sich oft nicht einmal bewusst sind, dass wir dort überhaupt fahren dürfen.


Das ist auch nicht wirklich verwunderlich, angesichts der kleinen eher unauffälligen Zusatzkennzeichnung - wie auf den Bildern gezeigt. Vermutlich geht auch vielen Radfahrern so, dass sie auf das Schild nur achten, wenn sie tatsächlich in Gegenrichtung einfahren.

Hier werden die Schilder vielleicht noch beachtet, um zu wissen, ob man hier fahren darf oder nicht.

Kann man wirklich erwarten, dass das Schild vom Autofahrer wahrgenommen wird?


In Straßburg war mir bereits aufgefallen, dass dort häufig große weiße Piktogramme auf der Straße aufgemalt sind, wo Fahrradfahrer fahren dürfen und ich dachte dort schon, warum macht man das nicht bei uns auch so. Diese Kennzeichnung ist nicht zu übersehen und kaum zu ignorieren.

In Karlsruhe finden sich höchstens verblasste kleine grüne Logos auf der Straße, die höchstens dem Radfahrer selbst eine ungefähre Orientierung geben können, dass er sich tatsächlich auf einer der Fahrradrouten durch die Stadt befindet. Ich kann einem Autofahrer keinen Vorwurf machen, wenn er sagt, dass er diese Markierungen nicht wahrgenommen hat.

Diese Piktogramme sind höchstens für Radfahrer wahrnehmbar.
 
Vor kurzem bin ich auf Daniels Blog auf eine Studie der Stadt Wien gestoßen. Dort wird die Wirkung großer, deutlich sichtbarer Piktogramme auf der Fahrbahn untersucht und die positive Wirkung dieser Kennzeichnung bestätigt.   

So haben sich die Überholabstände der Autos signifikant erhöht. Dazu ließen sich die tatsächlichen Überholvorgänge teils drastisch reduzieren. 

 

Es gab aber auch interessante Auswirkungen auf die Radfahrer, die sich damit im Allgemeinen und aber auch insbesondere bei Überholvorgängen nicht zu sehr an den Fahrbahnrand drängen zu lassen, wo sie wieder durch sich öffnende Türen gefährdet wären.
 
Insgesamt wird bei allen Verkehrsteilnehmern ein erhöhtes Bewusstsein erzeugt, dass hier Radfahrer unterwegs sind und damit kann ein wesentlicher Beitrag zu einem entspannteren und sichereren Fahrradfahren geleistet werden, der zudem auch noch relativ einfach und kostengünstig umzusetzen wäre. Auch und gerade in freigegebenen Einbahnstraßen sollten sich erhebliche Verbesserungen für den Radverkehr erzeugen lassen! 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen