Karlsruhe

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Sonntag, 27. März 2016

Es geht auch mit weniger Regulierung

Vor einiger Zeit hat Christine Lehmann auf ihrem Blog 'Radfahren in Stuttgart' geschrieben, dass der Verkehr häufig auch mit viel weniger Regulierung funktionieren würde. Insbesondere das Miteinander von Radfahrern und Fußgängern muss gar nicht so problematisch sein, wie es häufig dargestellt wird.

Ursprünglich war hier die gemeinsame Nutzung nur in diese Richtung erlaubt. Inzwischen hat man hier nachgebessert, wie man hier sehen kann.

Hier in Karlsruhe gibt es durch die vielen Baustellen sehr häufig problematische Situationen, in denen eine perfekte Verkehrsführung für Fußgänger und Radfahrer schwierig umzusetzen ist, zumindest so lange man nicht bereit ist, den Autoverkehr wirklich wirksam einzuschränken. So ein Bereich ist schon seit langem das Durlacher Tor und wird es wohl auch noch eine Weile bleiben.

Hier ist ein Nadelöhr im südlichen Bereich der Kreuzung Durlacher Allee mit der Kapellenstraße entstanden, wo sich Fußgänger und Radler den Gehweg teilen müssen. Anfänglich war diese Passage für Radler nur in West-Ost-Richtung freigegeben und es gab tatsächlich auch Kontrollen durch die Polizei. Das Problem war nur, dass die korrekte Umgehung dieser Passage für Radfahrer eigentlich nicht zumutbar war und so dennoch viele Radfahrer dort trotz der Kontrollen weiterhin in der Gegenrichtung gefahren sind. 
Blick in die Gegenrichtung. Häufig geht es hier deutlich lebhafter zu. Mit der entsprechenden Rücksicht klappt es dennoch.

Erschwerend an der Stelle kommt noch dazu, dass dort ein gut frequentierter Imbiss ist und dazu die Roller eines großen Pizza-Lieferdienstes dann auch noch über die Gehwege fahren, was ich ganz klar für weniger lustig halte, denn die gehören hier definitiv nicht hin.

Inzwischen stellt sich die Situation dort aber nach meinen Eindrücken als relativ problemlos dar. Irgendwann hat man das auch bei den Behörden verstanden und hat den Weg sogar in beide Richtungen für Radfahrer freigegeben. Die große Überraschung: es scheint zu funktionieren. 

Ich selbst fahre dort regelmäßig durch und als Radfahrer fährt man dort einfach etwas langsamer und passt auf den Gegenverkehr und die Fußgänger auf. Bei Annäherung von hinten, gebe ich kurz Signal mit der Klingel, damit die Leute Bescheid wissen, dass jemand kommt. Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass es hin und wieder hier auch Konflikte gibt und sich mal jemand belästigt oder behindert fühlt. Insgesamt sieht es aber eher so aus, dass die meisten mit offenen Augen und etwas Verstand und Rücksicht hier unterwegs sind und somit jeder zurecht kommt.  

Das soll kein Plädoyer dafür sein, generell Regelungen zurück zu nehmen, sondern nur ein gutes Beispiel dafür, dass man es nicht immer gleich übertreiben muss und dass ein Miteinander funktionieren kann

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