Karlsruhe

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Samstag, 12. August 2017

Gefährliche Baustellenumleitung

Zugegebenermaßen habe ich hin und wieder ein bisschen Verständnis oder soll ich eher sagen Mitleid für die Menschen beim Tiefbauamt, die es irgendwie schaffen müssen, halbwegs funktionierende Umleitungen um die vielen Karlsruher Baustellen zu schaffen. In diesem Fall war die Aufgabe vielleicht auch besonders schwer - die Lösung aber - ich suche nach einem weniger dramatischen Wort, aber es fällt mir nichts ein - katastrophal.
Max. 2 Meter Radweg, dann wird es ernst. Nur wenn die von links kommenden Autos Rot haben, kann man halbwegs gefahrlos fahren und muss dann hoffen, dass man durch den gefährlichen Bereich durch ist, bevor die Ampel wieder umschaltet.

Im Zuge der Aktion #radfreude habe ich schon ein Foto davon gepostet und als Kommentar zurückbekommen, dass das wohl 'der kürzeste Radweg der Welt' sei. An dem Tag bin ich dort nur vorbei gekommen und habe diese Strecke gar nicht genutzt. In der Zwischenzeit war ich da ein paar Mal unterwegs und es ist wirklich unglaublich gefährlich.
An dem Bauzaun geht es entlang - Ganz gut zu sehen die Gleise, über die man rüber muss. Zudem wenigstens ein Baustellenschild, das nicht auf dem Radweg steht, aber auch überdeutlich, dass man nicht der Meinung ist, dass eine gewisse Reduzierung der Geschwindigkeit hier sinnvoll und zumutbar wäre.

Zunächst bin ich dort als Radler komplett blockiert, wenn die Ampel grün ist. Ohne Rot für die Autos eine Lücke zu nutzen, braucht wohl schon richtig gute Nerven. Wenn man es dann geschafft hat auf die Fahrbahn zu gelangen, ohne über den Haufen gefahren zu werden, geht es erst richtig los. Denn diese schlängelt sich dann einspurig in wunderbar spitzem Winkel über die Straßenbahngleise. Das wiederum erfordert, dass man mit dem Rad den einen oder anderen Haken schlägt, um einigermaßen sicher sein zu können, dass man nicht einfädelt. Jeder kann sich vorstellen, wie das endet, wenn man gerade einen ungeduldigen Autofahrer im Nacken hat, er am besten in einem dicken SUV mit Minimalabstand drängelt. Aber vielleicht will man sich das nicht vorstellen, zumindest nicht in dem Moment, in dem man dort fährt.

Auf dem Rad muss man hier von Beginn an die Nerven mitbringen, um mitten auf der Fahrbahn zu fahren und so zu demonstrieren, dass man nicht die Absicht hat, sich hier durch ein Auto überholen zu lassen. Bei meinen Durchfahrten bisher war fast kein Autoverkehr, aber ein bisschen Nervosität und erhöhter Puls war dennoch. Jedenfalls muss man sich hier fragen, wie man damit umgehen will, wenn hier wirklich jemand zu Schaden kommt. Ob dann nicht diese Planung und Umsetzung mit dazu beigetragen haben?
Hier ist es normalerweise eh schon eng. Der Radweg wird als Aufstellfläche für die Baustellenbeschilderung missbraucht. Die im Vordergrund sichtbare Fläche wird gerne als Parkplatz missbraucht. Jetzt kommt noch verstärkter Gegenverkehr von Geisterradlern hinzu.

Eine weitere Beobachtung habe ich in den letzten Tagen gemacht, die ich mit dieser Verkehrsführung in Zusammenhang bringe. Wenn ich auf der anderen Seite der Straße von der Rüppurrer Straße kommend auf dem Radweg fahre, habe ich dort zurzeit viel mehr Gegenverkehr von Radlern, die dort eigentlich illegal fahren. Ich habe prinzipiell viel Verständnis für diejenigen, aber es ist auch allgemein bekannt, dass die Nutzung von Radwegen in Gegenrichtung eine der häufigsten Verkehrsunfälle für Radler darstellt. 

Ich habe jetzt keine Patentlösung parat, um die Situation dort zu entschärfen, aber so kann man das nicht lassen. Für den Autoverkehr gibt es an der Stelle noch nicht einmal ein Tempolimit! Das bedeutet, dass man einfach mit Tempo 50 durch diese Schikane brettern kann. Selbst Tempo 30 wäre hier noch zu viel und Kontrollen bräuchte man voraussichtlich auch nicht zu erwarten. Vermutlich sieht man vorher eine Kontrolle der 'Geisterradler' auf der gegenüberliegenden Straßenseite, um diese abzukassieren.

3 Kommentare:

  1. Notfalls muss der Autoverkehr in eine Richtung umgeleitet werden. Es gibt Lösungen, wenn man nur will.

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  2. Ich komme morgens aus der Durlacher Allee. Die Radfurt bei Fahrrad-Grün überquert und gleich auf der Fahrbahn nach links, dann reicht die Auto-Rotphase locker aus, um ungestört mindestens bis zum Vogelbräu zu kommen. Nicht ganz regelkonform, funktioniert aber. Die Straßenmalerei kann man dann getrost ignorieren.

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    1. Das ist auch meine übliche Richtung. Wenn man aber von der Uni kommt, hat man quasi auch Rot, bis die Fußgängerampel Grün wird. Dann muss man nur auf Radler wie dich und mich aufpassen, die von der anderen Straßenseite kommen! ;) Aber das ist ja auch kein Problem, weil wir achten ja auf die anderen Radler!

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