Während offensichtlich immer mehr Menschen auch im Autoland Deutschland das Auto für die täglichen Strecken gegen Fahrrad oder ÖPNV tauschen, ist in den Augen vieler anderer das offensichtlich doch noch immer ein eher abnormes Verhalten.
Der Forsa-Chef Manfred Güllner sieht sogar eine sich ausbreitende Fahrrad-Lobby am Werk, die der Bevölkerung gegen den eigenen Willen eine ausufernde Priorisierung des Radverkehrs aufzwängt, während die armen Autofahrer immer weiter diskriminiert werden. Ich glaube, dass der Herr Güllner nicht in Stuttgart lebt, oder?
Gestern auf dem Heimweg hat mir eine Mitfahrerin in der Bahn, die auch täglich mit Fahrrad und ÖPNV pendelt, eine kleine Episode erzählt, die doch sehr aufschlussreich ist. Sie hat sich an dem Tag um 17h aus einer Besprechung verabschiedet, die ursprünglich bis 16h hätte dauern sollen, weil sie sonst ihre Bahn nicht erreicht hätte. Das wurde scheinbar von Kollegen mit Augenbrauen hochziehen 'kommentiert' - nach dem Motto, die nimmt sich ja was raus. Wäre sie mit dem Auto da, wäre sie jetzt flexibler?
Andererseits wenn die Autofahrer morgens eine Stunde zu spät kommen, weil sie im Stau gestanden sind, prasselt von allen Seiten Verständnis auf sie ein.
Mancher mag nicht wirklich gute Möglichkeiten haben, mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu kommen. Aber liebe Autofahrer, es sei euch gesagt, ihr seid nicht nur Opfer der Staus - ihr seid auch die Verursacher!
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