Karlsruhe

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Freitag, 6. Januar 2017

Geld sparen und Umwelt schonen - warum nicht auch in Karlsruhe?

Besonders in der kalten Jahreszeit stinkt es in der Stadt: wenn viele Autofahrer den Motor laufen lassen, während sie im Auto telefonieren oder mal morgens die Scheiben frei kratzen. Dazu die Motoren, wie wir inzwischen wissen, in den 'Schon'-Betrieb gehen und die eh schon mangelhafte Abgasreinigung komplett abgeschalten. Auch für Taxi- und Busfahrer scheint es eine Zumutung zu sein, den Motor mal abzustellen, wenn man mal ein paar Minuten steht, bevor es wieder weiter geht. Haben denn die Busse der Verkehrsbetriebe keine Standheizung?


Gerade im Dezember sind mal wieder die Preise für den ÖPNV deutlich angehoben worden, wie jedes Jahr trotz niedriger Inflation und sinkender Energiepreise. Als Grund wurde die klamme Haushaltssituation der Stadt angegeben. Wie wäre es denn, wenn die Karlsruher Verkehrsbetriebe mal hier eine Initiative starten würden, um den Spritverbrauch oder allgemein Energieverbrauch ihrer Fahrzeugflotte einzudämmen. Das würde direkt die Kosten für die Karlsruher Bürger reduzieren und gleichzeitig einen sicher nicht unerheblichen Beitrag zum Umweltschutz liefern - und das zu jeder Jahreszeit.

Um einen Weg zu finden, wie so etwas möglich ist, braucht man fast gar nichts tun - außer ab und zu mal den Deutschlandfunk zu hören. Dort wird über ein Programm der Verkehrsbetriebe Bochum/Gelsenkirchen berichtet, bei dem den Fahrern ein elektronisches Hilfsmittel im Fahrzeug beigestellt wird, das ihnen anzeigt, ob sie energiesparend unterwegs sind oder eben nicht.

Angetreten ist man mit dem Ziel 5% des Treibstoffs einzusparen, was zur Amortisierung der Investitionen gereicht hätte. Tatsächlich erreicht wurde eine Reduzierung von 8.1%. Bei einem bisherigen jährlichen Dieselverbrauch von ca. 8 Mio Litern, kommt man damit auf Einsparungen in der Größenordnung von 1 Mio Euro. Für die dortigen Verkehrsbetriebe lässt sich sicher verschmerzen, dass ca. die Hälfte der Einsparungen an die Busfahrer ausgeschüttet wird - das kann für die sparsamsten Fahrer ca. ein halbes Monatsgehalt zusätzlich bedeuten. Für die Stadt bleibt dennoch eine erkleckliche Summe und ich will es mal so sagen: Liebe Busfahrer. das habt ihr euch auch wirklich verdient!

Ich würde dieses Zusatzgehalt gerne jedem Busfahrer in Karlsruhe gönnen und da muss man ja auch noch nicht Schluss machen, denn da gibt es ja auch noch die Straßenbahnen und Energieeinsparungen dort sind schließlich auch ein positiver Beitrag für die Finanzen der Verkehrsbetriebe und zum Umweltschutz, auch wenn dadurch nicht direkt Schadstoffemissionen in der Stadt betroffen sind.

Eine ganz paradoxe Sache ist mir noch aufgefallen. Scheinbar war elementar für den Erfolg des Programms, dass es einen Erfolgsbonus gab. Warum funktioniert dieses Bonus-System eigentlich nicht bei den ganzen Leuten, die privat mit dem Auto fahren. Jede Einsparung beim Spritverbrauch, egal ob wegen vernünftigerer Fahrweise, einem vernünftigeren Auto oder gar dem Verzicht darauf das Auto zu nutzen, geht dann ja zu 100% und nicht nur zur Hälfte in die eigene Tasche. Scheinbar taugt das in dem Fall aber bei vielen nicht als ausreichende Motivation.

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