Sollte uns ausgerechnet vom ersten und bisher einzigen
grünen Ministerpräsidenten in Deutschland der Killer für den Radverkehr in Form
einer Helmpflicht drohen? Schon öfter hat sich Winfried Kretschmann
als Freund einer Helmpflicht geäußert. Jetzt wurde zusammen mit der
Landesregierung in Thüringen ein Gutachten für 260.000 Euro in Auftrag gegeben,
das bei passendem Ergebnis die Grundlage für einen entsprechenden Antrag im Bundesrat bilden soll.
Aus der FAZ |
Ich will hier nicht
die ganzen Studien aufführen, die es zu dem Thema bereits gibt – es sind
jedenfalls sehr viele und man fragt sich, ob hier weiter Geld ausgegeben werden
muss. Zudem möchte ich auch gleich anmerken, dass ich selbst klar gegen eine Helmpflicht
für Radfahrer bin und in der Begründung meiner Einstellung hier auch genug ‚Argumente’
aus diversen Untersuchungen anbieten kann – beginnend damit, dass mit einer
Helmpflicht für Autofahrer mehr Schädelverletzungen vermeidbar wären als bei Radlern,
bis zum Punkt, dass mit einer Helmpflicht die Radnutzung zurück geht.
Die zugrunde
liegenden Zahlen mögen von Helmbefürwortern in Zweifel gezogen und andere Statistiken
angeführt werden, die eine andere Sprache sprechen. Mein wesentliches Argument
gegen eine Helmpflicht auf dem Rad ist aber, dass die wesentliche Gefährdung,
der ich als Radler ausgesetzt bin, nämlich nicht von mir ausgeht oder von
anderen Radlern oder Fußgängern, sondern von Autos, LKWs, Bussen,
Straßenbahnen! Eine Helmpflicht würde bedeuten, dass ich mich als Radler dagegen schützen
muss – und am Ende ein Bußgeld zahlen, falls ich das nicht tue – weil die
Politik nicht in der Lage ist, die Gefährdung durch den motorisierten Verkehr
zu reduzieren. Das ist Victim Blaming at its best!
Am besten dann das Ganze noch mit Bußgeldern belegt, die höher sind als für die Gefährdung durch rücksichtsloses Fahren. Vor allem ist es ja auch viel einfacher Radler aus dem Verkehr zu ziehen und Geld abzukassieren, weil sie keinen Helm aufhaben oder kein Licht am Rad, als den Autoverkehr auf gefährdendes Verhalten zu kontrollieren.
Die Gurtpflicht für Autofahrer hier anzuführen, kann ich ebenfalls nicht gelten lassen. Es ist hier nämlich genau so, dass ich mich als Autofahrer nicht vor einer Gefahr schützen muss, die Radler für mich herbeiführen, sondern als Autofahrer bringe ich diese besondere Gefährdung selbst ein. Der Blutzoll, den die Gesellschaft auf der Straße darbringt, ist nämlich zu fast 100% dem Autoverkehr anzulasten. Wenn man dagegen etwas tun will, sollte man also auch dort ansetzen und nicht mal wieder andere bezahlen lassen.
Am besten dann das Ganze noch mit Bußgeldern belegt, die höher sind als für die Gefährdung durch rücksichtsloses Fahren. Vor allem ist es ja auch viel einfacher Radler aus dem Verkehr zu ziehen und Geld abzukassieren, weil sie keinen Helm aufhaben oder kein Licht am Rad, als den Autoverkehr auf gefährdendes Verhalten zu kontrollieren.
Die Gurtpflicht für Autofahrer hier anzuführen, kann ich ebenfalls nicht gelten lassen. Es ist hier nämlich genau so, dass ich mich als Autofahrer nicht vor einer Gefahr schützen muss, die Radler für mich herbeiführen, sondern als Autofahrer bringe ich diese besondere Gefährdung selbst ein. Der Blutzoll, den die Gesellschaft auf der Straße darbringt, ist nämlich zu fast 100% dem Autoverkehr anzulasten. Wenn man dagegen etwas tun will, sollte man also auch dort ansetzen und nicht mal wieder andere bezahlen lassen.
Mein Appell an
Herrn Herrmann lautet ganz klar: Sparen Sie das Geld für diese Studie und reden
Sie mit Radlern! Gerade in Stuttgart brauchen Sie nicht einmal in die Ferne zu
schweifen. Da sind offensichtlich einige sehr kompetente und erfahrene Leute
unterwegs, die Ihnen sagen können, was wir brauchen, um sicherer mit dem Rad
von A nach B zu kommen. Meine Alternative wäre mehr Geld in eine vernünftige
Radinfrastruktur zu stecken und auch mal zu beginnen, Verkehrsverstöße zu
verfolgen und zu ahnden, die Radfahrer gefährden.
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