Vom Klosterweg kommend bin ich die Theodor-Heuss-Allee (orange) Richtung Nord-Osten gefahren. Von rechts kommend der Hirtenweg (gelb). Quelle: OSM |
Wie ich dann an die Einmündung des Hirtenwegs komme, versuche ich mit Mühe die Beschilderung zu verstehen, um halbwegs regelgerecht und vor allem sicher über die Kreuzung zu kommen. Ganz so einfach ist das nämlich nicht. Als Erstes nehme ich das Vorfahrt-achten-Schild war, das zusammen mit dem Hinweisschild 'Querender Radverkehr in beide Richtungen' und denke: Na, prima, ich habe hier Vorfahrt. Kein Problem!
Kurzzeitige Irritation! - das Schild muss doch für den Autoverkehr gelten! Oder doch nicht? Immerhin kommt mein Lastenkarle hier auch kurz ins Bild. |
Auf dem Rückweg quere ich zunächst die Rechtsabbiegerspur aus dem Hirtenweg und dort ist die Situation eindeutig. Die Autofahrer, die rechts auf die Theodor-Heuss einbiegen wollen, haben deutlich vor dem Übergang für Rad- und Fußverkehr deutlich ein Vorfahrt-Achten-Schild, dennoch auch hier die Bettelampel, um bei Bedarf Grün anfordern zu können.
An dem Tag fahre ich die Strecke noch mehrfach - es hatte sich einiges im Garten angesammelt und bin jedes Mal unsicher, ob ich einfach drauf zu fahren soll. Häufiger als üblich geht mein Blick vorher über die Schulter nach hinten und tatsächlich ist es einmal so, dass recht deutlich wird - ohne meinen Blick zurück wäre der Autofahrer durchgefahren. Keine Ahnung, was der dachte, wohin ich wohl wollte.
Direkt danach dann plötzlich eine Bedarfsampel. Auch als Autofahrer wäre ich hier zunächst irritiert. Klar habe ich nicht explizit Grün, aber... |
Die Abbiegerspur aus dem Hirtenweg macht es eindeutig - der Autoverkehr muss hier Vorfahrt gewähren! |
Die einzige Erklärung, die ich mir zusammen reimen kann, dass es womöglich für die Fußgänger gedacht ist, damit die sich explizites Grün holen können. Aber braucht es das überhaupt? Haben die an der Stelle nicht auch zumindest Vorrang? Als Beispiel sei der Oststadt-Nicht-Kreisel genannt, bei dem ja eigentlich gar nix funktioniert. Aber der umlaufende Rad- und Fußweg ist an keiner der Einmündungen beampelt und tatsächlich kann man sich hier sehr gut darauf verlassen, dass abbiegende Fahrzeuge entsprechend halten.
Für mich sieht das danach aus, als ob hier eine Menge Geld unnötig ausgegeben wurde. Und was hat man dafür bekommen? Eher eine zusätzliche Gefährdung für die Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind, als eine Hilfe.
Ich werde jetzt auch noch etwas Geld ausgeben, aber sinnvoll. Denn der Lastenkarle hat von mir dieses Jahr noch keine Spende bekommen. Das fällt nicht schwer, denn ich der Lastesel war heute sehr hilfreich und Spaß gemacht hat es auch noch. Dazu ist die Spende von der Steuer absetzbar.
Links:
https://lastenkarle.de/
Die Kreuzung fahre ich fast jeden Tag. In der Tat hat der Radverkehr hier Vorfahrt und natürlich wäre es mit der einfachen Maßnahme, blinkende gelbe Lichter an den Schildern zu befestigen deutlich sicherer. Noch schöner wäre es natürlich gewesen, bei der Modernisierung der Straße letztes Jahr beiseitig einen Radweg anzulegen, damit man nicht zum legalen Geisterradeln gezwungen wird.
AntwortenLöschenWenn man hier übrigens rechts abbiegt und den Hirtenweg runter fährt bis zur Haid-und-Neu-Straße und dort links abbiegt, hat man eine ähnliche Kreuzung, wo auf einmal der Radverkehr ein "Vorfahrt achten"-Schild hat, obwohl auch hier der Radweg parallel zur Vorfahrtsstraße verläuft...
Da bleibe ich dann immer pflichtgemäß stehen, und die meisten Autos auch, weil sie sich natürlich nicht darauf verlassen können, das die RadfahrerInnen wirklich stehen bleiben und/oder selbst von der seltsamen Vorfahrtsregelung verunsichert sind.
Da wäre das Geld sicher besser investiert gewesen.
LöschenAn der Kreuzung zur Haid-und-Neu habe ich noch nicht drauf geachtet. Da wird das komplett überlagert durch die kalte Wut (wirklich so kalt?!)über die unverschämte Ampelschaltung, wenn man stadteinwärts den Hirtenweg queren will. Anstatt Fußgänger und Radler auf der Ampel wäre der erhobene Mittelfinger bezeichnender! ;)
Der ganze Bereich ist eine Katastrophe, wollte deswegen schon selbst einen Blog eröffnen, nachdem Hinweise an die Stadt bis lang erfolglos waren.
AntwortenLöschenwenn man von Norden kommt, muss man erst an der Haltestelle Sinsheimer Str. via Bettelampel vom links- auf den rechtsseitigen Radweg. Die Bettelampel gilt nur für den Autoverkehr! Manchmal wird sie grün, man fährt los, und bekommt dann durch die Straßenbahn rot. Die Insel ist so klein, dass ich mit meinem knapp weniger als 4m langen Lastenrad ca. 3m auf der Straße stehe. Die Autos bekommen wieder grün. Besonders unangenehm mit Kinderanhänger.
Dann kommt die von dir angesprochene Ampel, dann endet der Radweg ganz, ohne Beschilderung, nur ein "Radfahren verboten"-Schild an der Straße gibt es. Also fährt man irgendwie durch die Haltestelle zwischen den wartenden durch, bis es weiter geht (nur gerade aus, wer links auf den Ostring will hat mit Lastenrad Pech gehabt wegen der engen Umfahrsperren)
Von Süden kommend gibt es einen viel zu engen Radweg, dessen lichte Breite je nach dem, wie die Autos parken, teilweise weniger breit ist als mein Fahrrad. Am Hirtenweg (Haltestelle) ist dann da eine Fußgängerbettelampel auf dem Radweg... wenig später hört der Radweg ganz auf und man muss auf dem Bürgersteig weiter fahren, weil man auch nicht auf die Straße kommt, da ist die Rechtsabbiegerspur in den Hirtenweg. Und dann kommt noch besagte Kreuzung, wo man Autos auf dem Hirtenweg Vorfahrt gewähren muss, obwohl man neben der Vorfahrtsstraße fährt...
Ich finde ja auch den quasi als Radweg ausgewiesenen parallelen Weg stadteinwärts katastrophal bezüglich Qualität des Fahrbahnbelags. Eine einzige Zumutung. Wenn du magst - ich würde auch einen Gastbeitrag von dir dazu oder zu anderen passenden Themen veröffentlichen! Dann brauchst du nicht extra dafür einen Blog zu eröffnen! ;)
LöschenDen Weg entlang der Haid-und-Neu-Straße fahre ich auch regelmäßig und habe auch schon diverse Schwachstellen über KA-Feedback gemeldet mit gemischten Ergebnissen:
Löschen- Wartezeiten Bettelampel Sinsheimer Straße -> keine Auffälligkeiten, Nachtabschaltung oder reine Bedarfampel nicht möglich
- Straßenzustand Anliegerfahrbahn H.u.N.-Str -> Weiterleitung an Tiefbauamt (2016!), passiert wohl erst was, wenn die Umfahrung Hagsfeld kommt.
- "TPK-Rowdies" (Geschwindigkeit, Abstand) auf der Anliegerstraße, fehlende Gehwege -> regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen, Situation bekannt
- Ampelschaltung Kreuzung Hirtenweg -> Kreuzung wird im Sommer 2020 umgebaut, wahrscheinlich kommt eine ähnliche Regelung wie in diesem Blogartikel beschrieben, das scheint die neue Standardlösung zu sein.
- Führung Radweg durch Haltestelle Hirtenweg -> kein Problem, gegenseitige Rücksichtsnahme
- enger Radweg auf Südseite -> wird demnächst umgebaut
Sieht also so aus, als würde sich hier in nächster Zeit zumindest zum Teil etwas Verbessern. Ich hoffe, die anstehenden Umbauarbeiten führen dann auch zu einem "brauchbaren" Ergebnis.
Zum einen gut zu sehen, wie viele sich engagieren und die Möglichkeiten nutzen, um Defizite zu melden. Dann aber auch wieder traurig, dass die Ausbeute doch oft eher mager bleibt.
LöschenNachtrag: Ich musste letzte Woche an der Kreuzung, um die es hier im Artikel geht, drei Vollbremsungen hinlegen, weil Autos mir die Vorfahrt genommen haben. Eine Fahrerin hat sich wenigstens noch entschuldigt.
AntwortenLöschenIn allen drei Fällen war ich übrigens gezwungenermaßen als legaler Geisterradler unterwegs. Von der anderen Seite kommend bin ich bis jetzt noch nicht übersehen/nicht beachtet worden.
Nachtrag 2: Die Stadt sollte mal ihre StraßenbahnfahrerInnen fragen, was für ein Desaster dieser nicht markierte Radweg durch die Haltestelle am Hirtenweg ist, die bekommen die Konflikte doch täglich mit. Ich habe diesbezüglich auch schon einen Straßenbahnfahrer sagen gehört, dass die Stadt "das hier nicht gut gelöst" hätte, ein anderer sprach von "wirklich scheiße gebaut"...
Nachtrag 3: Auf der Anliegerstraße am TPK bin ich von einem KVV-Auto mit ca. 50 km/h und einem Abstand von deutlich weniger als 50 cm überholt worden. Zeit für eine Dashcam...
Es wäre vielleicht auch sinnvoll, das noch einmal an die Stadt zu geben, da über KA-Feedback die Rückmeldung kam, dass diese Ausführung der Kreuzung der aktuelle Standard ist, der in KA umgesetzt wird.
LöschenIch glaube, die Verkehrsführung dort an der Haltestelle Hirtenweg muss ich doch noch mal mit einem eigenen Post 'würdigen'!
AntwortenLöschenDie Kreuzung am Hirtenweg wird übrigens tatsächlich im Sommer 2020 umgebaut. Unter Punkt 4 in https://web3.karlsruhe.de/Gemeinderat/ris/bi/to0040.php?__ksinr=5829 sind die Pläne dazu zu finden. Dort ist z.B. auch ein markierter Radweg im Haltestellenbereich eingezeichnet. Ob das im Rahmen dieser Baumaßnahme so umgesetzt wird, weiß ich nicht, eigentlich wird im Haltestellenbereich ja nicht gebaut.
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