Karlsruhe

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Samstag, 7. April 2018

Missstände ganz einfach der Stadt melden

Vor einiger Zeit habe ich mich gefragt, wie gut die Stadt eigentlich mitbekommt, wenn die radelnde Bevölkerung mit einer Situation nicht zufrieden ist. Schlechte Infrastruktur, zugeparkte Radwege, rücksichtslose Autofahrer. Ein Mitarbeiter der Stadt hatte mir mal vor einigen Jahren erzählt, was bei Ihnen los ist, wenn irgendwo ein Autoparkplatz wegfällt. Dann steht das Telefon nicht mehr still und die Leute toben, als ob das Ende der Demokratie damit eingeläutet wäre. Das ist dann der Druck, der zu Aktionen führt. Von uns Radlern bekommen die scheinbar aber nicht viel mit.
Hier geht es zur KA-Feedback App. Allerdings muss man sich hier auch extra anmelden. Es erfolgt dann aber auch wirklich eine Bearbeitung und entsprechende Rückmeldungen.

Tatsächlich haben wir ja einige Instrumente in Karlsruhe zur Verfügung, um die man uns andernorts beneidet. Es gibt die App KA-Feedback und den Radwege-Mängelbogen, über die man der Stadt direkt mitteilen kann, wenn es irgendwo nicht passt. Und tatsächlich passiert dann auch was. Glasscherben werden entfernt oder sogar plötzlich Tempo 30 in einer Straße eingerichtet.
Ein Ausschnitt aus dem Radwegemängelbogen (Super-Wort!). Hier regt mich immer wieder auf, dass man hier offensichtlich für ausgeschlossen hält, dass es Konflikte mit Autoverkehr und ÖPNV geben könnte. Vielleicht auch etwas, das ich mal über KA-Feedback melden müsste.
Aber die beiden Instrumente haben doch den Nachteil, dass ich entweder ein Smartphone für die App brauche oder aber eben erst zuhause übers Internet mich bei der Stadt melden kann. Dann bleibt das eben doch häufig auf der Strecke.
So geht es zumindest werktags tagsüber sehr einfach und schnell, das Ordnungsamt zu erreichen. Ob ich nachher mal in die südliche Waldstraße fahren soll, um dann anzurufen, dass dort mindestens ein Dutzend Autos falsch parken und damit in der Spielstraße andere Menschen behindern und gefährden?
Tatsächlich besteht aber noch eine weitere Möglichkeit, das Ordnungsamt zu informieren, wenn es erforderlich ist - nämlich ganz einfach per Telefon über die Nummer 115. Da kann man nicht nur melden, wenn irgendwo ein Papierkorb am Überquellen ist, sondern auch Scherben auf der Fahrbahn oder ein Falschparker, der Radler und/oder Fußgänger gefährdet oder behindert.

Von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18h kann man da anrufen, gibt kurz seinen Namen an und meldet, dass mal wieder in der Sophienstraße, kurz vor der Reinhold-Frank-Straße der Fahrradweg zugeparkt ist. Braucht eine Minute Zeit, man braucht sich keine App aufs Telefon laden und funktioniert auch für Semester, die nicht als 'digitale Natives' gelten.

Ich erwarte nicht, dass bei jedem Fall sofort jemand vorbei kommt, um an der Stelle einen Strafzettel zu verteilen oder gar abzuschleppen. Wenn aber solche Situationen viel häufiger gemeldet werden, wird man in den Behörden nicht mehr einfach ignorieren können, dass hier etwas falsch läuft. Man macht damit bewusst, dass es hier ein Problem in der Stadt gibt und irgendwann wird man das nicht mehr einfach wegwischen können als unbedeutendes Anliegen einer marginalen Minderheit.

Für mich persönlich habe ich mir jedenfalls vorgenommen, das in Zukunft häufiger zu machen. Am besten wäre es, wenn möglichst viele das auch tun würden. Im Gespräch mit einem anderen Radler kam noch die Idee auf, das vielleicht sogar konzertiert quasi als virtuellen Flashmob zu veranstalten, in dem beispielsweise der Tag der Critical Mass zu dem Tag gemacht wird, an dem man beim Ordnungsamt einen kurzen Anruf tätigt. Ich bin überzeugt, dass man hierfür immer ohne Probleme dann auch einen konkreten Anlass finden würde.

Hier noch einmal angefügt alle Links aus dem Text:

http://ka-radler.blogspot.de/2017/08/ka-feedback-in-der-praxis.html

https://web1.karlsruhe.de/service/feedback/

https://www.karlsruhe.de/b4/buergerdienste/tel-bd.de

https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/tiefbau/strassenverkehr/buergerinfos/maengelbogen?backUrl=http://www.karlsruhe.de/b3/verkehr/radverkehr


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