Karlsruhe

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Donnerstag, 11. April 2019

Nebenwirkungen

Schon zwei Mal habe ich dieses Jahr über die neuen Regelungen zum Gehweg-Parken in Karlsruhe berichtet. Langsam aber sicher, merkt man die Auswirkungen, wie plötzlich konsequenter kontrolliert und damit weniger wild geparkt wird. Ich hoffe, dass das weiter durchgezogen wird und nach meinem Geschmack dürfen die Kontrollen durchaus noch etwas häufiger stattfinden.
Seit die Markierungen aufgemalt sind, stehen die Autos brav auf der Fahrbahn hier in der Gerwigstraße. Die Passage fährt sich seither deutlich entspannter.


Vom gewollten Effekt, dass die Autos jetzt eher dort stehen, wo sie auch stehen dürfen, gibt es aber auch ein paar Nebenwirkungen zu beobachten, die mal positiv mal eher weniger postiv ausfallen. Über die Positiven freue ich mich, die negativen sind lästig und ich werde das hier aufgegriffene Beispiel auch noch an KA-Feedback melden, in der Hoffnung, dass an der Stelle nachgebessert wird.
Mein Positivbeispiel ist die Gerwigstraße von der Tullastraße aus weiter Richtung Osten. Dort standen die Autos immer mit den rechten Rädern auf dem Gehweg. Somit war die verfügbare Fahrbahn deutlich breiter. Radler ließen sich zu weit in die Dooring-Zone drängen. Autofahren redeten sich ein, dass hier genug Platz ist zum Überholen. Entsprechend ungemütlich und gefährlich war es hier häufig genug.
Unglaublich mit welcher Dreistigkeit hier auf den Gehweg ausgewichen wird. Viele Radler weichen auf den Gehweg aus, was ich manchmal schon fast verstehen kann. Das ist so auf jeden Fall keine gute Situation.
 
Inzwischen stehen die Autos komplett auf der Fahrbahn und jetzt ist es doch zumindest den meisten klar, dass man hier nicht überholen kann. Nach meinem Eindruck sind die Situationen, in denen Autofahrer versuchen, noch vor der Verengung zu überholen nicht mehr geworden. Auch in dem dann noch folgenden etwas breiteren Bereich (zu kurz um hier zu überholen!), hatte ich bisher keine extrem problematischen Situationen mehr. Aus der bisherigen Erfahrung eine klare Verbesserung, die hier wohl gar nicht beabsichtigt war, aber dennoch erfreulich ist.

Anders sieht es in der Henriette-Obermüller-Straße aus. Grundsätzlich eine ähnliche Situation mit jetzt engerer Fahrbahn, aber hier eben mit Gegenverkehr. Wie im Video zu sehen ist, kommt es im Berufsverkehr zu kleinen Staus und dann fährt tatsächlich mancher Autofahrer, der zur Ludwig-Erhard-Allee will über den Gehweg. Wie dreist ist das denn? Als Radler stehe ich entweder im Abgasnebel der wartenden Autos oder man weicht auf den Gehweg aus. Das ist nachvollziehbar, aber dann ärgern sich wieder die Fußgänger über die Rambo-Radler.

Für mich also keine Option. Daher lieber Lücken nutzen, um an den wartenden Autos vorbei zu kommen. Das sehen die Fahrer natürlich nicht gerne, wenn sie mich gerade vorher noch gefährlich überholt haben. Aber damit kann ich leben.

Mein erster Vorschlag wäre hier die Parkmöglichkeiten komplett abzuschaffen, das würde auch verhindern, dass immer bis in den Bereich der Verkehrsinsel geparkt wird, was für Radler wieder zu sehr ungemütlichen bis gefährlichen Situationen führt. Natürlich verflüssigt man dadurch (kurzfristig) den Verkehr und das könnte eben noch mehr Leute anlocken, aber ein paar Parkplätze weniger könnten auch wieder den einen oder anderen abschrecken.

Für mich übrigens noch auffällig, in wie vielen Autos hier Kinder sitzen, die offenbar gerade zum Kindergarten oder zur Schule gebracht werden. In den kommenden Osterferien wird es dort - wie grundsätzlich in der Stadt - sicher einiges entspannter zugehen.

Links:

http://ka-radler.blogspot.com/2019/01/ein-dialog-ware-schon.html

http://ka-radler.blogspot.com/2019/01/gehwegparken-in-karlsruhe-die-2.html

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