Karlsruhe

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Dienstag, 16. Februar 2016

Karlsruhe ist Bundeshauptstadt

Zumindest bezüglich Carsharing! Seit Jahren führt nämlich Karlsruhe die bundesweite Statistik deutlich an, was die Nutzung von Carsharing Angeboten betrifft. Zeitweise waren in Karlsruhe mehr als doppelt so viele Carsharing Fahrzeuge pro Einwohner bereitgestellt, wie in der zweitplatzierten Stadt. Nach der letzten Statistik für 2015 hat sich der Abstand etwas verringert, ist aber immer noch deutlich. Außerdem hat sich offensichtlich an der Dynamik der Entwicklung in Karlsruhe kaum etwas geändert.
Der Hauptanbieter von Carsharing in Karlsruhe ist Stadtmobil


Für uns Radler sind nicht nur die fahrenden Autos ein Problem, sondern auch der ruhende Verkehr. Parken in zweiter Reihe schränkt den verfügbaren Platz auf den Fahrbahnen ein und führt immer wieder zu gefährlichen Situationen, ob mit dem überholenden oder dem begegnenden Autoverkehr. Auch dass Autos aus Fahrradwegen und Schutzstreifen abgestellt werden, ist täglich zu beobachten. Weder das eine noch das andere scheint wirklich nachhaltig vom Ordnungsamt verfolgt zu werden.

Aus diesem Grund halte ich ein starkes Carsharing Angebot und natürlich auch eine starke Nutzung dieses Angebots für wichtig für uns Radler.

In Karlsruhe wird Carsharing durch Stadtmobil angeboten. Ich nutze das Carsharing von Stadtmobil selbst seit einigen Jahren und es funktioniert wirklich sehr unkompliziert und gut. 

In 2015 feierte Stadtmobil Karlsruhe sein 20-jähriges Bestehen. In diesem Jahr konnte man die Zahl der Teilnehmer auf über 12000 steigern, insgesamt über 800 Autos - vom Kleinwagen bis zum Transporter stehen überall in der Stadt verteilt zur Verfügung. Pro 1000 Einwohner werden somit 2,15 Fahrzeuge angeboten. Stuttgart nimmt hier bundesweit den zweiten Platz mit 1,44 Fahrzeugen ein.
Das Wachstum scheint ungebremst.
Sicherlich schafft nicht jeder Teilnehmer sein eigenes Auto gleich ab, aber es ist doch anzunehmen, dass durch das Carsharing einige tausend Autos weniger in der Stadt abgestellt werden.

Zudem gehe ich davon aus, dass Carsharing Nutzer weniger mit dem Auto fahren. Zwar ist das Verfahren sich ein Auto zu buchen sehr einfach, außerdem ist innerhalb der Stadt die Bereitstellungsdichte sehr hoch, so dass man meist ein Fahrzeug in direkter Nähe findet. Dennoch ist es etwas mehr Aufwand als nur den Schlüssel zu nehmen einzusteigen und loszufahren. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass schlicht die direkte Auseinandersetzung mit den echten Kosten des Autofahrens häufig die Entscheidung bringt, doch lieber das Fahrrad oder die Bahn zu nehmen.

Einen weiteren positiven Effekt des Carsharing sehe ich darin, dass der Anteil von kleinen platz- und spritsparenden Autos sehr hoch ist. Eben wiederum durch die Transparenz der Kosten und die Wahlmöglichkeit das Fahrzeug zu nehmen, das dem aktuellen Einsatz am besten entspricht, greift man eher zu einem kleinen Auto. So sehe ich das bei meiner eigenen Nutzung, aber auch daran, dass die kleinsten Autos am häufigsten belegt sind. 

Inzwischen hat Stadtmobil auch einige rein elektrisch betriebene Autos im Fuhrpark. 2012 wurde mit einem Fiat 500 mit Elektromotor begonnen. Inzwischen sind etliche weitere Fahrzeuge dazu gekommen. Wenn überhaupt elektrisch betriebene Autos die Lösung für die Umweltprobleme sind, so ist die Verwendung im Fahrzeugpool des Carsharing vermutlich die sinnvollste Anwendung. Hier kann das Elektroauto entsprechend seinen Fähigkeiten genutzt werden - eben für kurze Strecken im innerstädtischen Verkehr. Für die Langstrecke bleibt immer die Option auf ein konventionelles Fahrzeug zurück zu greifen.

Ich kann jedenfalls guten Gewissens die Nutzung von Carsharing speziell von Stadtmobil empfehlen. Bisher gab es noch nie ein Problem ein passendes Fahrzeug zu  bekommen. Die Handhabung ist extrem unkompliziert. Die Fahrzeuge waren immer gut in Schuss. Die einzige Schwierigkeit, mit der ich in den letzten Jahren konfrontiert war, war bei längeren Mietdauern z.B. für einen Urlaub, dass das Fahrzeug vor der Rückgabe gewaschen werden muss. Kommt man an einem Sonntag zurück, findet man in Deutschland leider keine geöffneten Waschstraßen. Da kann aber Stadtmobil nichts dafür!

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