Meine Strecke an Rüppurr vorbei. Ein bisschen direkter ginge es schon. |
Jetzt wird ja auch gerne immer über neue Radfernwege diskutiert. In BW sind Planungen im Gange und Karlsruhe hat 2 Kandidaten im Rennen, die gute Chancen auf Genehmigung und entsprechende Förderung haben. Das gibt die Aussicht auf extrem gut ausgebaute, breite, gut asphaltierte, hindernisfreie oder zumindest -arme, womöglich gar beleuchtete Trassen, die vor allem das Pendeln mit dem Fahrrad deutlich schneller, komfortabler und sicherer machen können. Da ich zurzeit mit dem Rad nach Malsch pendle, würde ich von diesen Radfernwegen direkt profitieren. Leider gibt es ein riesengroßes ABER. Die Fertigstellung dieser Wege könnte nämlich bis 2025 dauern. Will die Stadt und wollen wir wirklich so lange warten, nur weil es dann eine Super-Komfort-Lösung wird und sich Land und womöglich Bund finanziell beteiligen? Ich hoffe nicht.
Es gibt nämlich schon viele Radwege ins bzw. aus dem Umland, die allerdings Ertüchtigung gebrauchen könnten. Zum einen für die bereits zahlreichen umweltfreundlichen Pendler auf 2 oder mehr Rädern, zum andere für potentielle Umsteiger.
Wichtigkeit berichtet, die der Straßenbelag hat. Über 2 Jahre ist das schon her, aber ich denke, es lohnt sich das noch einmal zu lesen und sich die Daten anzuschauen. Danach dürften Radwege heutzutage eigentlich nur noch mit dem Straßenfertiger hergestellt werden. Schon die Herstellung eines Asphaltbelags nur mit der konventionellen Walze bedeutet für uns schon eine Erhöhung der Anstrengung um 20%. Wenn ich auf meiner Strecke zudem die Passagen betrachte, wo übles Flickwerk im Asphalt ist, wo Baumwurzeln den Belag anheben oder auch grobe Kiesel eine sehr raue Oberfläche bieten. Wenn das alles saniert würde, wäre ich auf meinem Weg deutlich schneller unterwegs.
Eine wunderschöne Passage an Rüppurr vorbei entlang der Alb, aber der Belag ist übel. |
Macht die Dinger breiter! Wenn man nicht alleine fährt und gerade nicht den Windschatten des Vordermanns nutzen möchte, weil Gegenwind herrscht, dann sollte man doch nebeneinander fahren können, um sich unterhalten zu können.
Gegenverkehr und Überholmanöver sollten keine Jonglierübungen sein, bei denen man höllisch aufpassen muss, damit nichts passiert.
Punkt 3: Stellen, an denen man halten oder langsam fahren muss und dann wieder beschleunigen muss. Meine Strecke führt unter anderem westlich an Rüppurr vorbei über die Felder. Mehrfach gibt es Kreuzungen mit Straßen - warum kann hier nicht der Radweg Vorfahrt haben. Bei einer Rechts-vor-links-Regelung könnten Tempolimits für den Autoverkehr hilfreich sein. Außerdem gibt es eine echte Schikane auf der Strecke, die schon keine S- sondern eher eine Z-Kurve ist. Solche Stellen zu eliminieren, würde den Weg auf dem Rad auch deutlich erleichtern.
Die Punkte, die hier für meinen aktuellen Arbeitsweg gelten, können auf viele andere Stellen auch angewandt werden. Nehmen wir z.B. die 3 Achsen Richtung Norden, Linkenheimer, Grabener und Friedrichstaler Allee. Auch beliebte Pendelstrecken für Radler sind diese zwar schön breit und kerzengerade - als ob sie der Stadtgründer damals schon als Fahrrad-Fernwege gedacht hätte. Woran es teils mangelt, ist an der Qualität des Fahrbahnbelags. Manche Passagen sind richtig gut. Dazwischen wieder Holperstrecke, die keinen Spaß macht, wenn das Rad nicht vollgefedert ist.
Ein ganz positives Beispiel, aber aus dem Elsaß. Ein durchgehend gut bis sehr gut ausgebauter Radweg, der Lauterburg mit Weißenburg verbindet. |
Es gibt auch andere positive Beispiele wie ein Stück entlang der alten B3 von Bruchhausen Richtung Ettlingen - geschätzte 4 m breit und glatter Asphalt. Dieses Stück ist vermutlich sogar nicht einmal in beide Richtungen freigegeben. Leider sind diese guten Abschnitte zu wenige und zu kurz. Es wäre an der Zeit hier direkt anzufangen und sukzessive die Radwege in Karlsruhe zu ertüchtigen und da auch zu klotzen anstatt zu kleckern. Bis 2025 will ich ehrlich gesagt nicht warten.
Links:
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/karlsruhe/stadtreinigung_bringt_radwege_auf_vordermann.html
http://ka-radler.blogspot.com/2016/12/man-darf-auch-mal-oberflachlich-sein.html
https://www.fahrradland-bw.de/radverkehr-in-bw/radschnellverbindungen/
https://presse.karlsruhe.de/db/stadtzeitung/jahr2019/woche18/radschnellwege_land_will_karlsruhe_ettlingen.html
https://vmz.karlsruhe.de/portal.html?city=LKKarlsruhe&theme=radnetz&lat=49.0258223880642&lng=8.41677270655033&zoom=13
Danke Thomas, Du sprichst mir aus der Seele. Bei meiner #mdrza Strecke gäbe es auch viele Möglichkeiten, diese für den Radverkehr angenehmer zu gestalten. Meine Haßliebe ist die Stuttgarter Straße, die in dem größten Bullshit endet, den sich die Verkehrsplaner der Stadt Karlsruhe je ausgedacht haben: den KrAmpel (Kreisverkehr mit Ampel) und durchscneidender Straßenbahnführung.
AntwortenLöschenDer Oststadtkreisel
https://youtu.be/oPoFx7OeyIU
Stuttgarter Straße ist wirklich so ein Kulminationspunkt mit zu schmalem 2-Richtungsradweg kombiniert mit Gehweg, schlechtem Asphalt und Autos, die ihre Anhängerkupplung auf Knöchelhöhe hereinragen lassen! Beispiele für vernachlässigte Radinfra lassen sich aber vermutlich an allen Ecken finden.
AntwortenLöschenWas den Belag angeht, gibt es zumindest auf der oben angesprochenen Linkenheimer Allee eine positive Entwicklung: nachdem in der Vergangenheit bereits ein Stück im mittleren Teil saniert wurde, ist nun der nördliche Teil erneuert worden. War auch dringend nötig.
AntwortenLöschen