Karlsruhe

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Freitag, 29. April 2016

Die Stuttgarter Straße

Die Strecke entlang der Stuttgarter Straße war früher mein täglicher Weg zum Hauptbahnhof und zurück, weil es schlicht die kürzeste Verbindung war. Leider ist die Stuttgarter Straße nur theoretisch eine gute Verbindung von der Oststadt Richung Hauptbahnhof und Rüppurr und zurück, da sie leider keine guten Voraussetzungen für Radler bietet und dort auch keine Verbesserungen feststellbar sind. Durch die Baumaßnahmen mit den vielen Neubauwohnungen hat sich in dem Bereich zwar viel verändert, aber bisher hat man es scheinbar nicht für notwendig erachtet, dieser Trasse die Beachtung zu schenken, die sie verdient und dort entsprechende Änderungen umzusetzen, um sie für Radfahrer attraktiv und vor allem auch sicher zu machen.
Der Radweg entlang der Stuttgarter Straße - in dem gezeigten Bereich häufig stark frequentiert von Fußgängern und Radlern und zwar erlaubterweise in beide Richtungen! In diesem letzten Abschnitt kurz vor dem Tivoli wird es durch die Bäume abends stockfinster. Nur das blendende Licht des Autoverkehrs kommt an manchen Stellen durch.

Ich bin früher die Strecke täglich auf dem Weg zum Hauptbahnhof und zurück gefahren, weil es schlicht die kürzeste Verbindung für mich war. Inzwischen bin ich wegen der schlechten Bedingungen für Radler auf eine Ausweichstrecke gewechselt, die wohl weiter, aber viel angenehmer ist und nicht mehr Zeit benötigt. Im Grunde wäre aber diese Strecke immer noch erste Wahl, wenn hier eine vernünftige Lösung für Radler und Fußgänger umgesetzt würde.

Die Schwierigkeiten beginnen schon damit, über die Ludwig-Erhard-Allee zu kommen mit der überaus Fußgänger- und Radler-feindlichen Ampelschaltung (gilt in beide Richtungen und ich hatte darüber ja auch schon geschrieben).

In Richtung Hauptbahnhof wird man hier noch gezwungen auf die linke Fahrbahnseite zu wechseln, was beim herrschenden Autoverkehr durchaus Zeit brauchen oder eine gewisse Risikobereitschaft erfordert. In der Gegenrichtung hat man hier es immerhin geschafft, den Belag zu sanieren, was die Hoffnung schürt, dass man nicht mehr durch tiefe Pfützen fahren muss, wenn es mal regnet.
An dieser Stelle endet der rechte Radweg Richtung Hauptbahnhof und spätestens hier muss man auf die linke Seite wechseln. Zu Hauptverkehrszeiten ist das kein Spaß und braucht gute Nerven.
Ab hier ist der Rad weg für beide Richtungen vorgesehen (wer sich damit beschäftigt, weiß wie gefährlich das ist) und zudem auch für die gemeinsame Nutzung mit den Fußgängern vorgesehen, was das Risiko erhöht und zudem unnötige Konflikte untereinander provoziert. Grundsätzlich würde ich die Breite des Wegs schon als zu gering einschätzen, wenn es nur in eine Richtung ginge und keine Fußgänger den Weg mit nutzen würden.

Der Parkstreifen entlang dieses Abschnitts wird gerne genutzt, um Wohnmobile, Wohnwagen uns sonstige Anhänger abzustellen. Dabei wird offensichtlich lieber darauf geachtet, weit genug von der Fahrbahn weg zu bleiben, als den Radweg frei zu halten. So wird häufig der eigentlich ohnehin zu schmale Rad- und Fußweg weiter verengt.
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Wenn Fußgänger unterwegs sind, muss man besonders aufpassen. Wenn hier noch jemand entgegen kommt oder ein Fußgänger abrupt die Richtung ändert, kann es schnell kritisch werden. Vorher klingeln hilft meist, wird aber auch nicht immer freundlich aufgenommen, selbst wenn man noch freundlich grüßt und sich bedankt.
Das übliche Bild in diesem Bereich. Häufig genug stehen die Anhänger auch noch deutlich weiter in den Radweg hinein.
Im letzten Abschnitt sind dann die Parkbuchten rechtwinklig zu Straße. Auch hier wird regelmäßig so geparkt, dass dann das Heck des Fahrzeugs in den Radweg hineinragt. Besonders heimtückisch dann Anhängerkupplungen, die auch schwer zu erkennen sind. Ich möchte nicht wirklich dran denken, was passiert, wenn man mit dem Fuß daran hängen bleibt. Am besten dann, wenn grad noch ein anderes Fahrrad entgegenkommt. 
Häufig wird hier so geparkt, dass das Heck der Fahrzeuge in den Weg hineinragt. Besonders fies und gefährlich bei Anhängerkupplungen, die kaum zu sehen sind.
Die Bepflanzung des Straßenrands mit großen Bäumen ist dort wirklich schön, bringt aber mit sich, dass die Beleuchtung der Straße (ob die Autofahrer die wirklich brauchen) auf dem Fuß- und Radweg überhaupt nicht ankommt. Es ist dort wirklich stockdunkel und andere Personen auf dem Weg sind nur erkennbar, wenn man ein sehr gutes Licht hat oder die Personen selbst ein Licht mit sich führen, oder reflektierende Kleidung tragen. Besonders fies wird es, wenn dann gerade ein Auto entgegenkommt und man zu allem Elend auch noch von den Scheinwerfern geblendet wird.
Kritischer Kreuzungsbereich, der extrem unübersichtllich ist. Von rechts kommt die Stuttgarter Straße - der Radverkehr von der Fautenbruchstraße kommend kann erst im letzten Moment wahrgenommen werden. Gleiches gilt auch umgekehrt.
Kommt man dann am Tivoli an, ist es noch nicht vorbei mit den kritischen Situationen. Zunächst muss man aufpassen, dass es nicht zu einer Kollision mit dem querenden Radverkehr kommt. 

Außerdem gibt es keine übersichtliche Weiterführung des Radverkehrs. Es darf sich hier niemand wundern, wenn Radler dann kreativ werden bei der Wahl ihres Wegs.

Bei der Vielzahl der Mängel könnte man jetzt auch auf die Idee kommen, dort den Radweg zu ignorieren und auf der Straße zu fahren. Bei der Qualität des Fahrbahnbelags und der Fahrweise der Autos braucht man hier aber wirklich gutes Material. einen gesunden Rücken und starke Nerven.

Ich hatte gehofft, dass man hier im Rahmen der Baumaßnahmen und der Erweiterung des Wohngebiets auch die Infrastruktur angeht und vielleicht mal wirklich ein großes Konzept umsetzt. Aber seit Jahren tut sich hier schlicht gar nichts, obwohl die Stuttgarter Straße eine wichtige Trasse für den Radverkehr sein könnte.

Mir kam als schon der Gedanke, dass die Stuttgarter Straße ihrem Namen Ehre machen soll, in dem es dort extrem unangenehm ist mit dem Rad zu fahren - quasi Nomen est Omen. Vielleicht sollte man eher das Praxisbeispiel liefern, wie man selbst dort gute Bedingungen fürs Radfahren schaffen kann. Dann werde ich es vielleicht auch mal wieder dort auf einen Versuch ankommen lassen.

2 Kommentare:

  1. "Mir kam als schon der Gedanke, dass die Stuttgarter Straße ihrem Namen Ehre machen soll, in dem es dort extrem unangenehm ist mit dem Rad zu fahren - quasi Nomen est Omen."

    Dem kann ich leider nur zustimmen!
    Hier in Stuttgart gehört es ja zum guten Ton Fußgänger und Radfahrer grundsätzlich gemeinsam und auf viel zu schmale Wegen zu zwingen. Hier wird ja sogar ein freigegebener Fußweg als Radweg gefeiert.

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  2. Mir ist auch bewusst, dass es uns im Vergleich zu Stuttgart hier in Karlsruhe sehr gut geht! Das heißt aber nicht, dass es nicht doch noch viel Verbesserungspotential gäbe.

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