Bei tollstem Wetter endlich mal wieder 3-stellige Teilnehmerzahl und auch ansonsten gab es einiges zu berichten von der Jubiläums-CM am 29.4. Doppelt schade also, dass ich selbst nicht da war und somit nicht mitfahren konnte. Glücklicherweise haben mich verschiedene Quellen über die Ereignisse informiert.
Die ersten CMs vor einem Jahr waren noch durch die Polizei begleitet. Inzwischen hatte sich dann die CM Karlsruhe aber prima emanzipiert und kam auch ohne Blaulichtbegleitung gut zurecht. Dieses Mal wurde nun der Corso von der Polizei entdeckt und prompt angehalten. Es entspann sich dann wohl eine durchaus angenehme und konstruktive Diskussion, bei der die Polizei darum bat, dass sie doch informiert werden möchte, wenn wir das nächste Mal unterwegs sind, um uns zu eskortieren.
Der Gegenvorschlag der CM war, dass doch die Fahrradstaffel der Polizei dazu kommen möchte, die ja bisher einen gewissen Phantom-Charakter hat. Gesehen hat die scheinbar bisher noch niemand.
Die Idee einer motorisierten Begleitung finde ich nicht so prickelnd. Ich erinnere mich an die ersten CMs vor einem Jahr, bei der ich die Fahrweise der Motorrad-Polizisten eher bedrohlich empfand, weil in Maximaltempo und mit Minimalabstand an den Radlern vorbeigeprescht wurde, um die nächste Kreuzung zu sichern. Die sollten sich vorher mal anschauen, wie unsere Corker das machen!
Die Fahrradstaffel dagegen sollte man vielleicht sogar ganz explizit einladen. Es wäre toll, die Leute mal kennenzulernen und mit Ihnen etwas ins Gespräch zu kommen.
Zu einem weiteren Aufreger kam es bei der Querung einer Straßenbahn-Linie, als eine Straßenbahn ankam und erst kurz vor dem Verband der CM anhielt. Einige Teilnehmer haben die Situation als 'brandgefährlich' beschrieben.
Ich selbst habe schon einmal bei einer CM im letzten Jahr erlebt, wie eine Straßenbahn mit relativ hoher Geschwindigkeit und laut klingelnd auf den Verband zufuhr, der eindeutig geschlossen die Gleise querte. Das war wirklich beängstigend und ich empfand das damals auch als wenig rücksichtsvoll, eher aggressiv, wenn man auch noch bedenkt, dass klar erkennbar viele Kinder mit dabei waren.
Es ist jetzt die Diskussion aufgekommen, ob die Straßenbahnen tatsächlich Sonderrechte haben und da womöglich die Verbandsregel für die CM außer Kraft gesetzt würde. So richtig eindeutig sind die Regelungen wohl nicht und es gibt hier offensichtlich schon noch Klärungsbedarf, um hier auch in Zukunft sicher zu stellen, dass die CM regelkonform unterwegs ist und niemand gefährdet wird.
So oder so würde ich aber weiter davon ausgehen, dass die Straßenbahnen auch Teil des Verkehrs sind und für sie auch die StVO gilt, in der der §1 gegenseitige Rücksichtnahme fordert.
Vielleicht müsste man sich hier noch zudem überlegen, ob man neben der Fahrradstaffel auch den KVV mal einlädt, um an der CM teilzunehmen. Schließlich ist der ÖPNV auch ein wichtiger Baustein zu einer lebenswerten Stadt mit weniger Autos und weniger Lärm- und Abgasbelastung.
Ich habe die Fahrweise der motorisierten Polizeistaffel im März und April letzten Jahres genauso berohlich empfunden wie du. Insbesondere in der Kriegsstraße, als sie rechts von uns auf dem Gehweg an uns vorbei gerast sind, fiel mir Animal Farm von Orwell ein "Alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher als die anderen". Wir Radfahrer sollen uns an die Verkehrsregeln halten und die uns begleitenden Polizisten gefährden mit ihrer Fahrweise Fußgänger. Na super!
AntwortenLöschenDie Fahrradstaffel der Polizei - soweit ich weiß, gerade mal 2 Mann/Frau stark - wäre mir als Begleitung auch lieber.
Oder wir hoffen einfach darauf, dass die Polizeibehörde uns wieder vergisst, wie im letzten Jahr. Immerhin sind wir zwischen Mai 2015 bis März 2016 auch ohne polizeilichen Schutz gut über die Runden gekommen.