Karlsruhe

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Sonntag, 25. Dezember 2016

Parken wird teurer in Karlsruhe!

Zum 1. Januar tritt eine Erhöhung der Parkgebühren in Karlsruhe in Kraft, wonach bei längeren Parkzeiten 50 Cent mehr bezahlt werden müssen. Normalerweise könnte man eher den Eindruck bekommen, dass die Stadt Karlsruhe den Autofahrern lieber den roten Teppich auslegt, wie man immer schön zur Weihnachtszeit sehen kann, wenn Fahrradstreifen ausradiert und Fußgängerzonen geöffnet werden, um bequem zum Parkhaus zu kommen.
Es bleibt die Frage, ob dann auch entsprechend kontrolliert wird. In bestimmten Straßen - wie hier in der südlichen Waldstraße - kann man scheinbar problemlos sogar falsch parken. Kontrolldruck Fehlanzeige. Ob da auch die Einzelhändler dahinter stecken?

Jetzt also mal eine Maßnahme, die es zumindest teurer macht, in der Innenstadt sein Auto abzustellen - ob das in irgendeiner Weise Wirkung zeigt, um den Autoverkehr merklich zu reduzieren, darf angezweifelt werden. Aber das ist auch erklärterweise nicht das Ziel der Aktion. Es geht offensichtlich nur darum, eine zusätzliche Einnahme für die Stadt zu generieren. Das möchte ich allerdings gar nicht kritisieren. Wenn die Stadt Geld benötigt, ist das sicherlich nicht der schlechteste Weg, um das Ziel zu erreichen und vielleicht hat es ja doch zumindest einen kleinen Effekt in die richtige Richtung.

Stadtratfraktionen von GfK und FW auf dem Holzweg
Problematisch finde ich tatsächlich, dass man im Stadtrat noch immer denkt, dass viele Autos in der Stadt gut für den Einzelhandel sind und deshalb Sonderregelungen für die Zeit bis zur Fertigstellung der Kombilösung führt, um die Zufahrt für Autos zu erleichtern. Es gibt inzwischen so viele Studien, die gezeigt haben, dass im Regelfall Umsatz und Gewinn der Geschäfte steigen, wenn weniger Autos da sind und Fußgänger und Radler sich leichter und sicherer bewegen können, dass man sie gar nicht alle verlinken kann. Insbesondere die freien Wählergemeinschaften 'Gemeinsam für Karlsruhe - GFK' und die 'Freien Wähler - FW' scheinen noch immer diesem Fehlglauben aufzusitzen. Diese hatten sich sogar grundsätzlich gegen eine Verteuerung eingesetzt. Denen empfehle ich mal das Video anzuschauen, in dem Janette Sadik-Khan über Projekte als Commissioner für Transport und Verkehr in New York berichtet. Keine Angst, wenn es mit dem Englischen hapert, das Video spricht für sich und zur Not helfe ich beim Übersetzen! An alle anderen trotzdem mal anschauen - sehr aufschlussreich und auch unterhaltsam.
In dem Zusammenhang also mein Dank an die anderen Fraktionen im Stadtrat, dass sie die Erhöhung der Parkgebühren durchgesetzt haben.



Zudem halte ich es für bedenklich, dass man in einer Stadt, die sich selbst zur Fahrradstadt ernannt hat, so eine Großbaustelle wie die Kombilösung nicht dafür nutzen will, um anschließend deutlich weniger Autoverkehr zu haben. Stattdessen muss man befürchten, dass mit Abschluss der Arbeiten, die PKW-Flut sich wieder durch Karlsruhes Straßen ergießt, Menschen gefährdet und die Luft verpestet.


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