Aktualisierung zum nachfolgenden Post: die letzte Station der August-Aktion mit Pop-Up Bikelanes wird am 29.8. von 11 bis 15h in der Hans-Thoma-Straße stattfinden!
Die Genehmigung ist da und somit findet hier die Aktion ihren Abschluss! |
Am letzten Samstag war die Kapellenstraße Kandidat für einen weiteren Pop-Up Radweg. Aus meiner Sicht ein logischer Kandidat. Schön, dass auch Kirsten Etzold in den BNN vorab einen Artikel darüber geschrieben hat, der mit einigen interessanten Informationen verbunden war.
Greenpeace Karlsruhe steckt - unterstützt durch viele andere Gruppen - hinter der Aktion mit Pop-Up Radwegen an allen 5 Samstagen im August. Am 29.8. also letzte Gelegenheit für diesen Sommer. Wo der Abschluss stattfinden soll, weiß ich leider noch nicht. Wird aber bestimmt auf verschiedenen Kanälen dann auch noch kommuniziert. |
Da ist einmal die unsägliche Radverkehrsführung vom Durlacher Tor in die Kapellenstraße hinein. Vom Adenauerring aber auch von Osten kommend, wird man auf den Gehweg geführt, der hier nicht einmal für Radverkehr freigegeben ist. Oder man verschwenkt bzw. biegt gleich links ab, um auf der Fahrbahn zu bleiben. Dann kommt der Clou, dass der Gehweg dort breiter wird, um mit einer kleinen Rampe auf die rechte Spur der Kapellenstraße geleitet zu werden - bestimmt dafür gedacht, um hier wie beim Zeitfahren wieder besser beschleunigen zu können. Wenn man alternativ auf der Fahrbahn bleibt, wird man durch diese Verschwenkung in den von hinten kommenden Autoverkehr und in die Nähe der Gleise gezwungen. Eine sehr unangenehme Situation.
Die Art, wie das Tiefbauamt dann am Samstag die Absperrungen für den Pop-Up Radweg aufgestellt hat, hat dann sogar weitere Probleme verursacht. Eben genau die Radler, die nicht über den Gehweg sondern auf der Fahrbahn radelten, konnten nicht direkt auf die extra freigeräumte Spur wechseln - zumindest nicht ohne das Risiko beim Einfädeln noch näher an Schienen und überholende Autos zu kommen. Das Entfernen des ersten Hütchens hätte das deutlich entschärft. Allerdings war den Organisatoren es strengstens untersagt, etwas an der Aufstellung zu ändern. Das wäre als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr gewertet worden.
Irgendwie dann schockierend, dass manche Radfahrer plötzlich auf dieser Spur in Gegenrichtung unterwegs sind. Viel Hirnleistung war bei der Entscheidung nicht im Spiel.
Interessant war die Reaktion mancher Autofahrer. Das Tempo war häufig sehr niedrig! Als ob das werktägliche Limit von T30 gelten und alle 10 Meter ein Blitzer stehen würde. Ein Fahrer in seiner S-Klasse schien so irritiert, dass er sogar über die durchgezogene Mittellinie weiter nach links zog und somit schon halb als Geisterfahrer unterwegs war. Ich vermute mal, dass er sonst nicht so viel Abstand beim Überholen von Radverkehr hält.
Im Artikel der BNN war noch interessant zu lesen, dass hier die Veranstalter den Stadtplanern zumindest teilweise vorgegriffen haben. Neben dem neugeschaffenen Platz bei der Einmündung in die Ludwig-Erhard-Allee sollen hier am Ende wohl in beide Richtungen separate und breite Radspuren entstehen. Hoffentlich klappt das dann, dass diese nicht als Parkfläche genutzt werden. Das kurze Stück bereits bestehende Radspur in Richtung Durlacher Tor wird ja selbst von der Karlsruher Polizei gerne mal benutzt, um ihre Einsatzfahrzeuge abzustellen.
Außerdem finde ich hier schwer verständlich, warum man nicht gleich durchgehend die rechte Spur - und dann auch ganz und nicht nur zu 80% - als Radspur ausgewiesen hat. So muss man erst auf einen schlechten gepflasterten Radweg, um dann wieder abrupt auf die Fahrbahn fahren zu müssen. Viele bleiben dann auf dem - dann nur noch Gehweg - und nerven die Fußgänger. Einziger Vorteil dieser Ausführung, dass die Fußgängerampel dann nicht gilt und man dort nicht halten muss.
Links:
https://twitter.com/greenpeace_ka/status/1297578094480568321
https://www.karlsruhe.greenpeace.de/
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