Karlsruhe

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Mittwoch, 12. Oktober 2016

Wo ich in Karlsruhe regelmäßig gefährdet oder behindert werde,... #1

...und weder Polizei noch die Stadt tun etwas dagegen!

Das soll eine neue kleine (oder vielleicht auch größere) Serie werden, nachdem ich kürzlich auf dem Weg in die Innenstadt und wieder zurück mal wieder gleich mehrere derartige Situationen hatte. Und gleich auch die Einladung an euch, mir zu schreiben und Bilder zu schicken, wo es euch regelmäßig erwischt.
So sieht meine Perspektive jeden Morgen aus. Aus der Essenweinstraße stoße ich auf die Georg-Friedrich-Straße und biege nach links ab. In diesem Fall hat der Autofahrer sogar richtig aufgepasst, ist langsam gefahren und hat die Vorfahrt gewährt. Die absolute Ausnahme!


Meine Nr. 1 ist ganz einfach die erste Kreuzung, die ich Montag bis Freitag jeden Morgen mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit überquere. Da stößt die Essenweinstraße auf die querende Georg-Friedrich-Straße, die im Berufsverkehr viel befahren ist.

Für diejenigen, die in Richtung Karl-Wilhelm-Platz fahren, kommt die Essenweinstraße von rechts und ist damit - wir haben es ja alle in der Fahrschule gelernt - mit der Regel rechts-vor-links vorfahrtberechtigt. Ein Großteil der Autofahrer scheint das schon wieder vergessen zu haben und so wird regelmäßig ohne zu schauen oder gar die Geschwindigkeit zu drosseln durchgebrettert. Dabei ist man schon froh, wenn sich jemand dabei wenigstens an Tempo 30 hält. 

Besonders liebe ich es, wenn mich doch mal jemand durchlässt und dann schon wieder anfängt auf mich zuzufahren, bevor ich wirklich vorbei bin und am Ende nurmehr wenig Platz zwischen vorderem linken Kotflügel und meinem Hinterrad bleibt. 

Autofahrer scheinen uns nicht wahrzunehmen oder nicht wahrnehmen zu wollen. Die Vorfahrt eines Radfahrers scheint nur bedingt zu interessieren. Wenn dann was passiert, kann man ja sagen, man hat den armen Radler einfach übersehen. Das übernimmt die Polizei ja auch gerne in ihren Bericht, wie wir alle wissen, wenn wir die Tweets von 'Presserad' regelmäßig lesen.

Ich fahre solche Stellen übrigens gerne etwas aggressiver an, aber immer mit der Reserve rechtzeitig halten zu können, denn meine Gesundheit ist mir doch wichtiger als auf mein Recht zu bestehen. Zumindest möchte ich aber demonstrieren, dass ich jetzt eigentlich hätte fahren dürfen. Meine Zweifel habe ich dennoch meistens, ob die Botschaft auch tatsächlich ankommt, wenn ich die Reaktionen der Autofahrer richtig deute.

Würde ich davon ausgehen, dass hier auf meine Vorfahrt geachtet würde, wäre ich an der Stelle schon längst unter die Räder gekommen.

Tatsächlich wird hier auch regelmäßig zu schnell gefahren. Auf einen Hinweis an die Stadt habe ich aber leider nur den Hinweis bekommen, das könne man sich kaum vorstellen, dass dort jemand zu schnell fahre, weil die Abstände zwischen den Kreuzungen ja so kurz wären, dass sich das gar nicht lohne oder möglich wäre. Da lässt sich doch ein gewisser Realitätsverlust attestieren.

Wenn ich es recht überlege, wird das vermutlich eine ziemlich lange Serie werden. Es sei denn ich werde es leid, die Stellen aufzuzählen und zu beschreiben. Aber noch ist es nicht soweit. Ich habe ja gerade erst angefangen und die nächsten 'Kandidaten' stehen schon fest. 





  

4 Kommentare:

  1. Ähnlich bei mir aus der Rintheimer Straße kommend, habe es aber leichter da ich nach rechts abbiege. Ich würde das Verhalten übrigens als "selbstbewusst" bezeichnen, vielleicht noch "(nach außen hin) offensiv", aber nicht "aggressiv".

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    1. Du hast wohl recht, dass 'selbstbewusst' und 'offensiv' die besseren Formulierungen gewesen wären. 'Aggressiv' passt dann als eher für meine Stimmungslage, wenn ich mal wieder gerade so davon gekommen bin...

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  2. Ich radle in Stuttgart, habe aber ganz ähnliche Erfahrungen gemacht.
    Viele meiner Strecken führen durch Wohngebiete bzw. verkehrsberuhigte 30er Zonen. Da gilt fast überall rechts vor links. Selbst wenn sie dich kommen sehen, nehmen sie dir die Vorfahrt. Da finde ich es ja fast schon charmant wenn sich die Autofahrer hinterher noch entschuldigen "sorry, ich hab sie gar nicht gesehen". Ich fahre solche Kreuzungen auch sehr selbstbewusst an. Heißt ich versuche nicht zu zögern und so den Autofahrern gleich zu zeigen, dass ich nicht gewillt bin mein Vorfahrtrecht abzugeben.
    Auch sehr ärgerlich in dem Zusammenhang ist das nicht durchlassen bei engen Verhältnissen, z.B. parkende Autos. Ich habe in der Fahrschule gelernt, dass derjenige zu warten hat, der das Hindernis auf seiner Seite hat. Das gilt aber nicht wenn dir ein Radler entgegenkommt! Auch immer wieder nett, dem Gegenverkehr Platz gemacht um dann doch noch mit hektisch Gesten durchgewunken zu werden. Ich lächle dann gequält, bedanke mich artig und fahre halt wieder an. Das passiert irgendwie gefühlt immer bergauf.
    Sandy

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  3. Hätte mich gewundert, wenn ihr in Stuttgart andere Erfahrungen machen würdet als bei uns im Badischen.
    Ich hätte vielleicht noch einen üblen Punkt in der beschriebenen Situation auch aufführen sollen. Hat der Autofahrer dann doch am Ende angehalten, um mich herauszulassen; ich fahre dann los und er rollt auch schon wieder an, bevor ich komplett vorbei bin, um am Ende dann mit Minimalabstand an meinem Hinterrad vorbei wieder beschleunigen zu können. Spätestens da kommt dann der Übergang von 'offensiv' zu 'aggressiv'.

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