Karlsruhe

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Sonntag, 10. Mai 2020

Den Stromversorgern Konkurrenz machen

Seit dem Wochenende ist es endlich soweit. Ich bin Stromerzeuger! Es ist jetzt zwar fast 2 Monate später geworden - 2 Monate übrigens, in denen ja fast durchgehend die Sonne schien. Dazu fing es pünktlich mit dem Einstöpseln zu regnen an und das betriebsbereite Modul sah als erstes Regentropfen statt Sonnenstrahlen. Aber immerhin hat es später wieder etwas aufgemacht, das Ding funktioniert und in Zukunft wird ein Teil unseres Stromverbrauchs aus dem eigenen Solarmodul erzeugt werden.
Der neue Blick über das Balkongeländer - leider zum Produktionsstart mit mehr Regentropfen als Sonnenstrahlen auf dem Panel. Im Haushalt gilt inzwischen die Anweisung, dass beim Öffnen des zu sehenden Sonnenschirms eine Abschattung des Solarmoduls unter ALLEN UMSTÄNDEN zu vermeiden ist! ;)


Nach dem ich über einen Artikel gestolpert bin, der beschrieb, wie einfach das inzwischen möglich ist, hat mich die Idee nicht mehr losgelassen. So ein sogenanntes Balkonmodul zum einfachen Einstecken in eine Steckdose, wäre doch was für uns. Der Balkon ist nach Süden ausgerichtet, die zu erwartende Ausgabe von ca. 400 Euro verschmerzbar und sogar mit Aussicht, dass sie sich finanziell lohnen wird.

Der Wechselrichter in Betrieb - er macht aus dem Gleich-
strom Wechselstrom mit 230V, 50Hz. Im einfachsten Fall
ist am anderen Ende ein ganz normaler Schuko-Stecker,
der nur in eine freie Steckdose kommt.
Nach einigen Recherchen habe ich im Februar ein 300 Watt-Modul bestellt. Ein Kollege hat sich mit dran gehängt und sich sogar ein Doppelmodul für das Dach vom Gartenhäuschen geordert. Dann hat es nur länger gedauert als erhofft, bis die Lieferung eintraf. Corona hat auch hier seine Auswirkungen gezeigt. Zum einen kamen Lieferungen aus China verspätet an, zum anderen kamen offensichtlich mit bedingt durch die Pandemie besonders viele Bestellungen. Bei einem Anruf - ich war dann doch etwas nervös und ungeduldig - kam die etwas erschöpft klingende Auskunft, dass alle Mitarbeiter komplett am Anschlag seien. Man habe alleine in einer Woche 200 Module ausgeliefert. Mit dem Gedanken, dass so vielleicht die Energiewende ein Stückchen schneller und besser vorankommt, habe ich mich in Geduld geübt und mich am Telefon auch gleich noch für den Einsatz der Leute dort bedankt - verbunden mit dem aktuell häufig gehörten Wunsch: Bleiben Sie gesund!

Mir war es dann doch lieber den Anschluss mit einer Verteilerdose zu machen. Für den Außenbereich natürlich in der passenden IP-Schutzklasse.
Dann waren die Dinger endlich da. Beim Aufbau und Anschluss dann auch noch ein bisschen Lehrgeld bezahlt, aber tatsächlich ist es im besten Fall wirklich nur Aufstellen und Kabel in die Steckdose stecken und das Ding läuft. Übrigens völlig legal, auch ohne große Formalien, solange man maximal 2 Module pro Haushalt anschließt. Selbst für Mieter ist das interessant, weil man es im Falle eines Umzugs natürlich auch mitnehmen kann. Je nach Art der Aufstellung bzw. Anbringung braucht es vermutlich nicht einmal die Genehmigung des Vermieters.

Auch wenn auch schon bisher unser Strom von einem echten Ökostromlieferanten kommt, macht es noch etwas mehr Spaß, wenn die Ernte vom eigenen Balkon kommt. Geräte wie Spül- und Waschmaschine werden also zukünftig noch regelmäßiger mit Zeitschaltung gestartet, um möglichst viel vom eigenen Strom selbst zu verbrauchen, statt ihn leider unvergütet ins Netz zu speisen. Aber auch da ist jede kWh Solarstrom besser als Kohle- oder Atomstrom. Einen extra Stromzähler habe ich zwar nicht installiert, aber da ich auch bisher den Stromverbrauch etwas kontrolliere, werde ich ab sofort noch etwas genauer hinschauen, um dann vielleicht abschätzen zu können, wie groß unsere Ernte hier in etwa ausfällt.

Vielleicht kann ich auch ein paar Leute dazu anregen, sich auch so ein Ding zuzulegen. In den auch unten noch einmal angehängten Links findet ihr jede Menge Infos. Bei Detailfragen würde ich auch gerne weiter helfen. Lieferanten gibt es eine ganze Menge. Meine Wahl war bezüglich Lieferant und Gerät ein wenig durch eine Rabattaktion im Februar bedingt. Vermutlich gibt es genug gute Anbieter und vermutlich sind die Unterschiede bei den Geräten nicht übertrieben groß. Wichtig ist es sicherlich auf die Garantiezeiten für die Geräte selbst, aber auch die Leistung der Geräte zu achten. Tatsächlich waren wir aber bei dem Anbieter insgesamt sehr zufrieden. Deren Internetseite ist auf jeden Fall sehr informativ und bietet Antworten auf viele Fragen.

Links:

https://www.riffreporter.de/energieperspektiven/balkonmodule/

https://www.pv-magazine.de/marktuebersichten/produktdatenbank-stecker-solar-geraete/

https://www.alpha-solar.info/

https://www.ews-schoenau.de/


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