Karlsruhe

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Dienstag, 6. Dezember 2016

Wo ich in Karlsruhe regelmäßig gefährdet oder behindert werde,... #3


Wir befinden uns in der Hirschstraße, die hier stellvertretend für viele freigegebene Einbahnstraßen steht. Die Hirschstraße bot sich an, weil hier wegen der Ampel über die Kriegsstraße viele Radler durchkommen, darunter auch viele Kinder auf dem Schulweg.
Radler auf der Hirschstraße in Richtung Sophienstraße
Wenn ich so eine freigegebene Einbahnstraße in der auch für Autos zugelassenen Richtung durchfahre, ist mein größtes Problem meist, dass Autos mir extrem dicht auffahren, weil sie wohl denken, dass sie mich problemlos überholen könnten, wenn ich nicht in der Mitte der Fahrbahn, sondern im Rinnstein fahren würde oder auch dass es mir überhaupt nichts ausmacht, wenn ein Auto mit 30 km/h quasi ohne Sicherheitsabstand hinter mir fährt. Unangenehme Situation, an der man durchaus etwas verbessern sollte, aber nichts im Vergleich zur Fahrt in Gegenrichtung.
Der hier entgegenkommende Aud-Fahreri hat nicht wirklich Rücksicht auf den Radler genommen - überrascht uns das?

Hier muss ich nämlich das entgegenkommende Auto passieren und dafür mache ich dann auch gerne Platz. Ich reduziere hierfür auch die Geschwindigkeit. Aber machen das auch die Autofahrer? Eher selten, ich habe sogar das Gegenteil erlebt, dass noch extra Gas gegeben wird. Dann wird man noch aus dem Auto angepflaumt, was man sich denn erlaube. Ich befürchte, dass manche Autofahrer gar nicht das Schild sehen, dass die Einbahnstraße für Radler in beide Richtungen freigegeben ist. Kaum einer von ihnen wird wissen, dass wir auf dem Fahrrad absolut gleichberechtigt sind, wenn wir ihnen entgegen kommen.

Ich persönlich erlebe das regelmäßig auf meinen Fahrten in der Stadt - nicht nur in der Hirschstraße, sondern z.B. auch in der Südstadt, durch die ich täglich fahre. Hätte ich eine Action-Cam am Fahrrad könnte ich auf jeden Fall ein paar durchaus sehenswerte Videos platzieren.

Bei den vielen Kindern, die ich häufig gerade in der Hirschstraße sehe, wundert es mich, dass Eltern hier noch nicht auf die Barrikaden gegangen sind. Von offizieller Seite wäre hier ganz bestimmt Handlungsbedarf, aber bisher habe ich noch nicht das kleinste Indiz dafür gefunden, dass sich jemand für die Problematik bei Stadt oder Polizei interessieren und dann auch aktiv werden würde. Es gäbe hier auf jeden Fall etwas zu tun, aber irgendwie mache ich mir da nicht mehr wirklich Illusionen. Aber was ist, wenn mal wirklich was passiert? Dann hat man es vermutlich nicht vorhersehen können.

4 Kommentare:

  1. Ich denke auch, dass die meisten Autofahrer das Zusatzschild mit dem Hinweis auf entgegenkommende Radfahrer nicht wahrnehmen. Ich erlebe entsprechende
    Reaktionen auch sehr oft. Ganz schlimm sind die "Hilfspolizisten" die dann auch gerne mal blockieren und dem Radler zu zeigen was Sache ist (auch schon erlebt).
    Ich kenne die Situation in der Südstadt leider nur als Autofahrer (Besucher auf Parkplatzsuche). Was mir hier auffällt: die Straßen sind alle saueng, beidseitig ist jeder Zentimeter zugeparkt. Wenn hier ein Radfahrer entgegenkommt, muss ich als Auto, wenn ich es richtig machen will, anhalten!
    Was ich auch nicht verstehen kann, schnell fahren geht auf so engem Raum doch eh nicht, warum drängeln dann so viele! Vermutlich braucht es wie immer geraume Zeit der Anpassung, bis dann auch der letzte Autofahrer begriffen hat, dass bei solch knappen Platzverhältnissen einfach ein bisschen langsamer und gelassener die beste Lösung ist!

    Sandy
    (radelt in Stuttgart)

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  2. Hallo Sandy, danke für deine Rückmeldung! Ich glaube, dass ich von dir auch schon Kommentare bei Christine Lehmanns Blog gelesen habe. Kann das sein?
    Parkplatzsuche in der Südstadt ist sicher kein Vergnügen - und du hast Recht, viel Platz ist da nicht. Das braucht Rücksichtnahme.
    So einen Hilfspolizisten würde ich gerne mal erleben, dem würde ich eine Wette anbieten, wer besser über die Regeln für freigegebene Einbahnstraßen Bescheid weiß! ;)
    Im Grunde ist es in Karlsruhe schon mal gut, dass Einbahnstraßen eher freigegeben. Nur ganz wenige dürfen nicht durchfahren werden. Wie sieht das in Stuttgart aus?

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    1. Hallo Thomas!
      Da ich ja in Stuttgart radle, lese und kommentiere ich auch auf Christines Blog. Die Themen sind sich ja ähnlich. Ich interessiere mich dafür wie es in anderen Städten ausschaut und wie hier mit den Problemen umgegangen wird. Und obwohl ich noch nie in Karlsruhe geradelt bin, nehme ich mir trotzdem einfach mal raus auch in Deinem Blog meinen Senf dazu abzugeben. :-)
      Ich finde es grundsätzlich gut, Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung zu öffnen. Hier in Stuttgart gib es die relativ oft. Ich kann direkte Wege fahren, spare mir manchen Umweg. Das finde ich gut. Aber wie gesagt, die meisten Autos rechnen nicht mit Dir, reagieren ungehalten und schimpfen. Den "Hilfspolizisten" bin ich schon einige Male begegnet. Gerade wenn die Straßen eh schon eng sind, finde ich sollte man sich überlegen ob eine Freigabe Sinn macht, oder ob man nicht vielleicht erst Maßnahmen ergreifen muss. Ich denke da z.B. an einseitige Parkverbote oder so. Aber machen wir und nichts vor, dem Auto wird nur schwer Platz und vor allem PARKplatz weggenommen.
      Grüße aus Stuttgart,
      Sandy

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    2. Ich bin auch regelmäßig bei Christine auf dem Blog und kommentiere dort auch.
      Jedenfalls freue ich mich auch über Meldungen von außerhalb Karlsruhes.

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