Karlsruhe

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Donnerstag, 16. Mai 2019

Nachhilfe für den Fahrradminister

Vor kurzem hat der zum Helm-Fetischismus neigende Minister des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur, kurz BMVI, bei der Verleihung der Preise des ADFC-Klimatests angekündigt, er sei auch Fahrradminister und nicht nur Autominister und er wolle das mit einer Initiative zur Förderung des Radverkehrs auch unter Beweis stellen.
Wenn man sagt, unsere Meinung zählt, dann sollten wir dieser Aufforderung folgen.


Wer sich mit Radverkehr beschäftigt und im Blick hat, was durch mehrere Legislaturperioden aus dem in CSU-Erbpacht geführten Ministerium kam, legt an dieser Stelle erst einmal die Stirn in Falten und betrachtet das mit einer gewissen Skepsis. Mir geht es an der Stelle nicht anders und diese Skepsis wird sich erst legen, wenn wirkliche Taten auf die großspurigen Ankündigungen folgen.
Über 500 Ideen wurden schon eingereicht, fast 7000 Bewertungen abgegeben. Und es sind noch 45 Tage Zeit, um die Zahl wachsen zu lassen.
Jetzt bin ich darüber gestolpert, dass das BMVI offensichtlich den Rat der Radfahrenden sucht und dafür auf seiner Internetseite ein Portal geschaltet hat, auf dem Tipps, Wünsche, Vorschläge, etc. gemacht werden können, wie der Radverkehr in Deutschland vielleicht wirklich mal in der Breite vorankommen könnte.
Hier sind auch schon über 600 Abstimmungen erfolgt. Meine im Laufe des Tages... Immerhin wird bei einigen Fotos offen gelassen, ob da womöglich ohne Helm geradelt wird. Und in Unterwäsche sitzt auch keiner auf dem Rad.
Da sind Stand heute Morgen schon über 500 Vorschläge zusammen gekommen - durchaus auch mit solchem Nonsens wie Kennzeichenpflicht, etc. Ich befürchte, dass sich irgendwo auch die Helmpflicht für Radler verbirgt - vielleicht heimlich von Herrn Andreas S. auch P. unter einem Pseudonym eingereicht. Bei einer ersten Sichtung habe ich aber auch viele Punkte gefunden, die ich auch aufgeführt hätte. Anstatt diese dann zu wiederholen, habe ich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, diese zu 'liken'.
Hier habe ich noch nicht reingeschaut. Mal schauen, ob halbwegs was Vernünftiges dabei ist.
Dazu gibt es noch einen Fragebogen, den man ausfüllen kann und eine Liste mit 8 Vorschlägen für den Radverkehr, die man priorisieren kann. Das steht für mich noch an, wird aber auf jeden Fall noch geschehen. Zwar muss man sich dafür registrieren, aber ich hoffe mal, dass die Adressen nicht an die deutschen Autohersteller weitergegeben werden, um uns mit Autowerbung einzudecken.

Ich wage keine Prognose, ob und in welchem Umfang auf die Vorschläge eingegangen wird, aber eine rege Teilnahme wird sicherlich ein Zeichen setzen, wie wichtig das den Wählern in Deutschland ist und könnte bei einer entsprechenden Portion Opportunismus bei den aktuell Verantwortlichen vielleicht doch dazu führen, dass etwas mehr passiert, als ohne. Noch 45 Tage läuft die Aktion. Schiebt das nicht auf die lange Bank. Mitmachen und die Meinung sagen, wenn wir schon gefragt werden. Ich glaube zwar nicht, dass ich am Ende vom Radler-Andi reden werde, aber wenn zumindest mein Blutdruck weniger Achterbahn fährt, wenn sich da jemand in Berlin Fahrradminister nennt, wär das ja schon was. Das Kommando lautet also: Mitmachen!



https://zukunft-radverkehr.bmvi.de/bmvi/de/home

2 Kommentare:

  1. Mit der Helmpflicht hat es allerdings der Herr Hermann in Stuttgart viel mehr als der Herr S. in Berlin.

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    1. Da hatte ich auch schon mal drüber berichtet. http://ka-radler.blogspot.com/2017/01/der-grune-ministerprasident-will-die.html
      Gab es da seither noch was Neues? Ich hoffe ja insgeheim, dass er diese Ideen inzwischen hat sterben lassen.

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