Diese roten Transporter sieht man durchaus häufiger in der Stadt, meist mit dem Zusatzschild, dass Kinder befördert werden und eben auch ein Hinweis auf einen Kontakt, wo man sich melden kann, wenn der Fahrstil eben nicht okay ist. Und so ergab sich endlich mal die Gelegenheit kurz anzuhalten und ein Bild zu machen. Nicht weil, es etwas zu bemängeln gäbe, sondern im Gegenteil, weil ich das als beispielgebend sehen möchte. Ich gehe nämlich davon aus, dass man sich leichter tut, einen Anruf zu tätigen oder eine email zu schreiben, als den Versuch zu unternehmen bei Polizei oder Ordnungsamt eine Anzeige aufzugeben. Wie widerwillig dort oft agiert wird, ist vielen von uns bekannt.
Natürlich kann so ein Schild und so eine Kontaktnummer reine Propaganda sein, aber ist das wahrscheinlich? Es mag Zufall sein, dass ich mit den roten Transportern bisher noch keine unangenehme Begegnung hatte, die einen Anruf gerechtfertigt hätte. Mit Fahrzeugen etlicher anderer Unternehmen schon. Und macht man so etwas nur als PR-Aktion? Denn Geld kostet das ja auch und am Ende muss sich jemand am Telefon die Beschwerden anhören. Diese Person wird das dann auch bestimmt weitergeben, wenn sie permanent den Kopf gewaschen bekommt für den Mist, den die Kollegen bauen.
Für mich gibt so eine Aktion auf jeden Fall ein gutes Außenbild einer Firma ab. Und selbst wenn Fahrer bei Beschwerden nicht gleich abgemahnt und an den Firmenpranger gestellt werden, halte ich es doch für wahrscheinlich, dass es schon eine Wirkung auf das Verhalten im Straßenverkehr hat. Selbst bei Wikipedia gibt es hierzu einen Eintrag. Das System wird schon lange im angelsächsischen Raum genutzt und hat bei Firmen die Unfallhäufigkeit offensichtlich bis zu 53% senken können. Aus reinem Eigennutz der Firmen sollte man das also viel häufiger sehen und die Gesellschaft würde zudem davon profitieren.
Ich habe neben den Speditionen eine ganze Reihe an Firmen im Blick (wie gesagt, Firmen und keine Privatpersonen!), die so etwas für ihre Mitarbeiter einrichten sollten oder vielleicht sogar dazu verpflichtet werden könnten. Es sind die üblichen Verdächtigen, die mir da in den Sinn kommen. Beginne ich mit den ganzen Paketdiensten, die meist weit vorne landen bei engen Überholmanövern, Abstellen des Fahrzeugs auf Geh- oder Radweg, am besten mit laufendem Motor oder mal schnell die Tür aufreißen ohne vorher zu schauen. Als nächstes fallen mir die Taxifahrer ein - hier vielleicht eine zentrale Beschwerdestelle für alle Karlsruher Taxis, wenn mal wieder einer die Abkürzung über den Friedrichsplatz nimmt oder nachts durch die Bahnhofstraße rast?! Nicht zu vergessen die Fahrzeuge der Stadt selbst - als bestätigte #1 #NennmichnichtFahrradstadt, sollte man doch mit gutem Beispiel voran gehen und dann gleich noch über die VBK die Busfahrer mit abdecken.
Ich bin sicher, damit könnte einiges erreicht werden an mehr Einhaltung der StVO, an mehr Rücksichtnahme und damit an mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Denn so einen Anruf oder email nimmt man eher auf sich, als gleich bei der Polizei Anzeige zu erstatten - vor allem bei der weitverbreiteten Unlust der Beamten solche Fälle ernsthaft zu bearbeiten.
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