Karlsruhe

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Donnerstag, 31. Dezember 2020

Treibhausgase kompensieren

Bei uns in der Familie wurde eigentlich schon immer jedes Jahr gespendet. Im katholischen Elternhaus natürlich vornehmlich an kirchliche Organisationen. Schon als Kinder wurden wir dazu angehalten auch selbst etwas abzugeben. Das habe ich auch immer so beibehalten. In den letzten Jahren habe ich hier meine Spendenpraxis beeinflusst durch Fridays for Future etwas angepasst. 

Für gerade mal 100 Euro im Jahr kann man schon fast die Hälfte seines persönlichen CO2 Fußabdrucks ausgleichen. 

Trotz der eigenen Bemühungen Energie zu sparen und damit den Ausstoß von CO2 zu reduzieren, muss ich einfach sehen, dass mein persönlicher Fußabdruck an Treibhausgasen viel zu hoch ist. Er mag tatsächlich effektiv kleiner sein, als die durchschnittlichen 11 to pro Jahr hier in Deutschland. Klimaverträglich wären aber gerade mal 1,5 to. Somit ergibt sich hier eine erhebliche Differenz, die sich tatsächlich nicht so einfach und schnell schließen lässt alleine mit Anpassungen im persönlichen Verhalten. Und somit habe ich mich entschieden, doch zumindest einen Teil des gespendeten Geldes entsprechenden gemeinnützigen Organisationen zu geben. 

Kleinbiogasanlagen in Nepal - ein Projektbeispiel bei Atmosfair.

Mehr zufällig bin ich dabei bei Atmosfair gelandet und konnte aber dann beruhigt feststellen, dass zumindest die Stiftung Warentest meint, dass die ein sehr gutes Gesamturteil verdient haben. Mir persönlich hat da gut gefallen, dass das Projekte sind, die den Menschen in ärmeren Regionen der Welt in ihrem ganz persönlichen Leben helfen und dabei auch noch offensichtlich effizient CO2 eingespart wird. Effektive Öfen zum Kochen zum Beispiel, die Kosten für Brennmaterial sparen und dazu noch erhebliche gesundheitliche Vorteile haben, weil die Abgase nicht mehr so stark eingeatmet werden. Oder der Bau von Biogas-Anlagen, um den Dung der Tiere oder auch die eigenen Exkremente zur Gaserzeugung zu nutzen. 

Die von Stiftung Warentest empfohlenen Organisationen - Test von 2018.

Insgesamt fand ich frappierend, wie günstig das ist. Bei Atmosfair kann man im Grunde für 250 Euro den durchschnittlichen CO2 Ausstoß von 11 to ausgleichen. Dazu kann man dieses Geld auch noch steuerlich geltend machen. Ich frage mich wirklich, warum es da zu viel verlangt sein soll, wenn zumindest für Flug- oder Schiffsreisen, die Kompensation zwingend zu machen.

Gerade heute erst bin ich jetzt noch auf ein Projekt zur Renaturierung von Mooren hier in Deutschland gestoßen, das ich in dem Zusammenhang auch wirklich interessant finde. Inzwischen ist es wohl schon relativ breit bekannt, dass die Trockenlegung von Mooren katastrophale Auswirkungen auf das Klima hat. Ein Rückbau der Drainagen könnte die vielen Feuchtgebiete schnell wieder von Treibhausgasquellen zu Treibhausgassenken machen. 

Viele dieser Flächen waren für die landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt worden. Aber eine wirtschaftliche Nutzung wäre auch so möglich, ob als Weidefläche für Wasserbüffel oder für den Anbau von Schilf. Es ist leider so, dass Landwirte, die entsprechend umstellen würden, dann gar keine Fördermittel mehr bekämen. Nur wenn sie beim klimaschädlichen Status Quo bleiben, fließt weiter das Geld aus Brüssel. Hier sollte zwar eigentlich die Politik zur Tat schreiten, wenn man schon so einfach und eigentlich auch billig etwas gegen die Klimakatastrophe tun könnte. Aber man kann ja schon mal durch den Kauf von entsprechenden Zertifikaten die Sache mit anschieben.

Mir gefällt daran auch, dass man nicht nur Maßnahmen in weit entfernten Ländern unterstützt. Das sieht immer ein wenig danach aus, dass die Menschen dort dafür Sorge tragen sollen, dass wir unseren unbekümmerten und verschwenderischen Lebenswandel einfach weiter führen können. Das können wir ganz bestimmt nicht und deshalb werde ich neben den Spenden auch weiter versuchen, den persönlichen CO2 Ausstoß zu reduzieren. 

Wie gesagt, kann das alles auch steuerlich geltend gemacht werden. Deshalb zwar auf den letzten Drücker noch die Veröffentlichung heute an Silvester - aber mit Online-Überweisung immer  noch möglich auch für 2020 eine Spendenquittung zu bekommen.

Links: 

https://www.test.de/CO2-Kompensation-Diese-Anbieter-tun-am-meisten-fuer-den-Klimaschutz-5282502-0/

https://www.moorfutures.de

https://www.atmosfair.de/de

https://www.br.de/nachrichten/wissen/klimafreundliche-landwirtschaft-schilfanbau-auf-moorboeden,Rvw74vV


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