Karlsruhe

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Donnerstag, 27. September 2018

Unfallatlas

Die statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben einen Unfallatlas für Deutschland veröffentlicht. Darin werden alle erfassten Verkehrsunfälle dargestellt mit einigen wenigen Detailinformationen zum jeweiligen Unfall - gab es Leicht- oder gar Schwerverletzte, wurde womöglich jemand getötet und über die Beteiligten.

Jeder Punkt bedeutet einen Verkehrsunfall, bei dem jemand verletzt wurde. Hier das Jahr 2017. Erschreckend viele Punkte, wie ich finde.

Man kann in diese Karte zoomen und sich seine Stadt, sein Viertel, seine Straße anschauen und es ist erschreckend, wie viele Punkte auftauchen mit Unfällen, bei denen Menschen körperlich zu Schaden kamen. Ich habe das für Karlsruhe mal gemacht und dann auch noch gezielt anzeigen lassen, bei welchen Unfällen Radler beteiligt waren. Es gibt ein ziemlich verheerendes Bild - offensichtlich sind nämlich bei der Mehrzahl dieser Unfälle Radler involviert und man darf wohl annehmen, dass dann im Regelfall der Radler der Geschädigte war.

Auch hier das Jahr 2017. Die gelben Punkte zeigen die Unfälle, bei denen Radler beteiligt waren. Soweit dann der Unfallgegner im Auto saß, kann man sich wohl ausrechnen, welcher von beiden am Ende verletzt war.

Leider fällt dann der Politik, der Polizei und häufig auch den Medien nichts Besseres ein, als Helmpflicht, Reflektoren und Verzicht auf die eigenen Rechte zu fordern von den Radlern zu fordern, anstatt den KFZ-Verkehr auszubremsen, der in den meisten Fällen für die Verletzungen verantwortlich ist. Das ist ein bisschen wie in USA mit den Waffen, wo man sich selbst eine Knarre kaufen soll und am besten noch eine schusssichere Weste - sonst ist man quasi selbst schuld, wenn man erschossen wird.
Anklicken und mal anschauen, wo es in eurer Stadt kracht.
https://unfallatlas.statistikportal.de/#

1 Kommentar:

  1. Leider ist Rheinland-Pfalz dort nur ein großer, weißer Fleck. :(

    Ja, sehr interessante Sache. Ausbaufähig wären da auf jeden Fall noch die Details.

    Die "Ratschläge", die Radfahrern ständig in Sachen "Sicherheit" gegeben werden, sind in den meisten Fällen pures victim-blaming. Grade dass die sonst so sachliche und nüchterne Polizei nie müde wird, in ihren Unfallberichten Werbung für sogenannte "Fahrradhelme" zu machen und dort wildeste Spekulationen über deren vermeintliche Wirkung anzustellen zeigt, dass bei denen Unfallvermeidung gar keine wirkliche Option ist. Denn es braucht auch keinen "Helm", wenn man gar nicht erst verunfallt.

    Zuletzt gab es wieder mal einen Bericht über einen wegen mangelnder Beherrschung des Rades gestürzten, älteren Pedelecfahrer. Alleinunfälle machen einen gewaltigen Anteil an allen Unfällen mit Radfahrerbeteiligung aus. Trotzdem wird bspw. der Risikogruppe Senioren (von denen viele über Jahre gar nicht mehr Rad fuhren) nicht empfohlen, erst einmal einen Fahrtechnik-Kurs oder ein paar "Trockenübungen" zu machen... Nein, "Helm auf - und raus in den Verkehr"!

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