Gerade im Juni noch eine eher stressige CM und jetzt die Juli-Ausgabe maXimal tiefenentspannt?! Wie geht das? Vor einem Monat Polizeimotorräder mit aufheulenden Motoren, die hupend und mit Sirene am Pulk vorbeibrettern und jetzt das lauteste Geräusch, das Klngeln der Fahrradglocken und das Keuchen der Corkerinnen und Corker, die versuchen die nächst Einmündung zu erreichen. Dazu keinerlei Sichtungen von Glasflaschen oder alkoholischen Getränken während der Tour. Plötzlich über 13 km Strecke in kürzerer Zeit möglich als zuvor 10. Wie war das möglich?
Das passende Vorprogramm auf dem Kronenplatz mit der Aufforderung 'Fahr mit dem Rad!'. Leider viel zu kurz die Aufnahme, aber... |
Ich möchte das Verdienst hierfür im Wesentlichen Johann und Konrad vom Arbeitskreis Fahrradcampus zuschreiben, die nach dem Juni auch diese Tour geplant haben. In einem Vorgespräch mit Ordnungsamt und Polizei haben sie es geschafft eine Regelung zu vereinbaren, die ich persönlich nicht für möglich gehalten hätte und die hervorragend funktioniert hat - nämlich, dass durch die CM selbst gecorkt wird.
Die Polizei hatte eingeräumt, dass die höher als erwartet ausgefallene Teilnehmerzahl es schwierig gemacht hatte, mit den Motorrädern immer rechtzeitig die nächste zu sperrende Kreuzung zu erreichen. Es wurde dann der Vorschlag gemacht, dass durch Ordner der CM mit Armbinde und Warnweste die gesicherten Kreuzungen 'übernommen' werden. Ich kann mich gut erinnern, wie so ein Vorschlag vor einigen Jahren empört zurückgewiesen wurde. Aber man sollte vielleicht wirklich nie aufhören auf Lerneffekte zu hoffen. Auf jeden Fall positiv, dass dieses Mal auch von der Seite so konstruktiv an die Sache herangegangen wurde.
Jedenfalls hat das hervorragend funktioniert und auch großen Spaß gemacht. Bei mancher Kreuzung standen alle 6 Polizeimotorräder in Linie vorne, weil hinten alles durch uns selbst gesichert war. Neben den offiziellen Ordnern haben dann auch spontan andere Teilnehmer angefangen zu corken und nachdem anfänglich diese noch abgewiesen wurden, weil die vereinbarten 'Hoheitszeichen' fehlten, war das am Ende offensichtlich nicht mehr relevant. Ich würde sagen, dass hier eine sogenannte 'Best Practice' gefunden wurde, die hoffentlich auch in Zukunft zur Anwendung kommt.
Im Vorfeld war ich persönlich schon etwas angespannt, weil ich für die Koordinierung der Ordner zuständig war und dann doch erst kurz vor Start die Sollstärke erreicht wurde. Am Ende waren es eher mehr als gefordert und man musste sich als schon anstrengen, um noch eine Einmündung zu finden, die nicht bereits besetzt war. Vielen Dank jedenfalls von meiner Seite an alle, die sich teils spontan bereit erklärten zu helfen und die die Fahrt hoffentlich ähnlich genießen konnten wie ich selbst.
Auf dem Blog der CM findet ihr übrigens noch mehr Fotos von der Tour und eine Beschreibung, die vermuten lässt, dass ich mit meiner Einschätzung nicht alleine da stehe!
Allerdings hatte ich unterwegs mal die Zahl von 300 Teilnehmern genannt bekommen und ich muss sagen, dass ich mich da lieber immer an die höchste genannte Zahl halte.
Damit ihr schon mal die Teilnahme an der nächsten CM einplanen könnt: 27. August, 18h am Kronenplatz. Hoffentlich dann genauso entspannt und genussvoll wie dieses Mal. Dann wird man sich irgendwann bei der Polizei freiwillig für diese Einsätze anmelden.
Links:
http://ka-radler.blogspot.com/2021/06/war-da-was.html
http://ka-radler.blogspot.com/2021/07/critical-mass-goes-kunschd.html
https://www.fahrrad-initiativen.de/pool/arbeitskreis-fahrradcampus-kit
http://criticalmass-berlin.org/critical-mass/verhaltensregeln/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen