Karlsruhe

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Mittwoch, 5. Mai 2021

Der Ostring

Irgendwie radle ich nur sehr selten am Ostring entlang, obwohl direkt um die Ecke. Als ich jetzt dieser Tage da mal wieder vorbei fahre, kommt mir der Gedanke, dass das wohl einen Grund haben könnte: das ist zum Teil Rad-Infra from Hell. Von der Haid-und-Neu-Straße nach Süden ist das schon übel genug. Ich wähle natürlich die noch 'abwechslungsreichere' Variante in Gegenrichtung. 

Die Kreuzung Ostring - Durlacher Allee. Wenn man von Durlach kommt, kann man wenigstens in einem Rutsch queren. Über die Durlacher Allee braucht es zwei Mal Grün,...

..., um auf diesen 2-Richtungs-Radweg zu kommen, der immerhin ordentlich breit ist und viele Fußgänger finden sich hier eher nicht. 
Wenn man aus Richtung Durlach kommt, muss man zunächst den Ostring queren (Ampel #1), um dann entgegen der Fahrtrichtung bis zur Gerwigstraße zu fahren, die ich dann über Ampel #2 und #3 quere (die geben nämlich nicht zwangsläufig gleichzeitig grün!), um dort prompt vor einem Schild zu stehen, das mir anzeigt, hier geht es nicht weiter - zumindest nicht legal. Ich warte also wieder bei roter Ampel (#4), um meine Fahrt fortzusetzen - jetzt zumindest auf einem schön breiten Radweg, der aber einen neuen glatteren Belag gut vertragen könnte. Bei der Mannheimer Straße erwartet mich Ampel #5 und, weil es geradeaus nicht weiter geht, #6 die mich wieder auf die westliche Seite des Ostrings bringt.  
Um das gleich klar zu stellen: Ankunft mit grüner Welle braucht hier viel Glück...

...und auf der anderen Seite, heißt es wieder auf die andere Seite rüber. 

Ab hier geht der Spaß erst richtig los. Wer sich das mal selbst anschauen möchte, sollte zu Fuß an gutes Schuhwerk denken. Für einen Erkundungsversuch mit dem Rad empfehle ich Vollfederung, ordentliches Stollenprofil und ausreichend Mut und Kondition für die bevorstehenden Höhenmeter auf der Holperstrecke. Parallel geführt mit dem Gehweg (elegant farblich in zwei Graustufen von einander abgesetzt), war das Pflaster bestimmt noch nie wirklich ein geeigneter Belag für einen Radweg. Inzwischen haben die Hebungen durch Baumwurzeln dafür gesorgt, dass man hier ordentlich Höhenmeter macht. An mehreren Stellen haben die Bäume es sogar geschafft, dass das Pflaster komplett entfernt wurde.
Faszinierend, dass dann zwischen durch mal der Radweg in beide Richtungen freigegeben ist, dann wieder nicht. Vermutlich guter Wille, um schnellere Wege zu ermöglichen, aber durchblicken tut da keiner mehr. Darauf achten vermutlich noch weniger.

An der Rintheimerstraße geht es auf dieser Seite nicht mehr weiter. Also erst wieder über die eine Ampel und dann wieder mit Ampel wieder zurück auf die Westseite.

Aber bitte auf jeden Fall aufpassen, dass ihr euch nicht zu sehr darauf konzentriert, die Bodenwellen auszugleichen und den Grip nicht zu verlieren. Man hat nämlich nicht versäumt immer mal wieder direkt auf die Trennung zwischen Geh- und Radweg ein Schild zu stellen, um auf die Benutzungspflicht dieser Zumutung hinzuweisen, geschmückt noch mit dem Zusatzschild, dass dies in beide Richtungen gültig ist. 
Das hier ist noch der gute Teil der Reststrecke bis zur Haid-und-Neu-Straße. 


Später kommt das und zwar nicht nur einmal, sondern bei fast jedem Baum, der dort steht. Und die darf man dort gerne stehen lassen, dafür dann lieber eine Fahrspur in jede Richtung dem Autoverkehr nehmen und dem Radverkehr widmen. 

Ich habe das Kunststück fertig gebracht, mit einem ungefederten 28" Straßenrad mit gerade mal 25 mm Reifenbreite den Parcour unfallfrei zu bewältigen, komme also an der Haid-und-Neu-Straße an, wo ich für die Weiterfahrt in Richtung Hagsfeld die Ampeln #7 und #8 überquere. Wenn ich dort in Richtung Zentrum möchte, wird es kaum besser, denn dann gilt es zunächst die Haid-und-Neu-Straße und die Bahngleise zu queren.

Soll man jetzt hier sagen, man hätte es geschafft?! Nicht wirklich - natürlich warten weitere Ampeln, bevor es weiter gehen kann.

Wieder daheim konnte ich mich dann doch nicht beherrschen und habe eine Meldung bei KA-Feedback gemacht (nur über die letzte Passage) und beantragt, dass man das entweder schnellstmöglich beheben möge oder als Alternative die Benutzungspflicht aufhebt. Ich gebe zu, dass ich damit etwas provozieren wollte. Bis jetzt ist die Meldung allerdings noch nicht weiter bearbeitet worden. Sie steht immer noch mit Status 'eingetroffen' im System. Mal schauen, was sich dort noch tut. Vielleicht sollte ich die Meldung noch in der Hinsicht ergänzen, dass man doch schlicht und ergreifend den Ostring komplett auf eine Fahrspur je Richtung für die Autos reduzieren könnte. Die frei werdende Spur wird dann als Radweg ausgewiesen und Problem gelöst! Den bisherigen Radweg kann man dann ja vielleicht für die Hardcore-Mountainbiker als Teststrecke promoten.

Mal wieder ein Ticket bei KA-Feedback. In 2 Wochen gab es hier aber bisher keinerlei Fortschritte.


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